Abriss drohte: So geht es jetzt mit diesen Hamburger Baudenkmälern weiter
Das Schicksal des „Langen Jammers“ an der Hebebrandstraße stand jahrelang auf der Kippe. Die „Letzten Zeugnisse von Barmbeks dörflicher Vergangenheit“ sollten abgerissen werden – trotz Denkmalschutzes. Doch das ist nicht passiert. Lesen Sie mehr mit MOPO+ – jetzt für nur 99 Cent vier Wochen lang testen!
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Das Schicksal des „Langen Jammers“ an der Hebebrandstraße stand jahrelang auf der Kippe. Die „Letzten Zeugnisse von Barmbeks dörflicher Vergangenheit“ (Denkmalverein) sollten abgerissen werden – trotz Denkmalschutzes. Wenigstens ein Teil der Häuserzeile konnte gerettet werden und wurde jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.
1904 hatte der wohlhabende Malermeister Grupe die Häuserzeile als sogenannte „Unterhäuser“ ohne sanitäre Anlagen errichtet. Die Bewohner waren Tagelöhner und arme Arbeiter. Die Toilette befand sich auf dem Hof, dort hielten die Mieter auch Kleinvieh. Doch vor den etwa 40 Quadratmeter großen Wohnungen befanden sich ausgedehnte Flächen, auf denen die Bewohner Gemüse und Obst anbauen konnten.
Denkmalgeschützte Häuser sollten verschwinden
Diese Grundstücke reichen bis zur Fuhlsbüttler Straße und sind heute natürlich für Investoren interessant. Das Einkaufscenter-Unternehmen ECE von Mäzen Alexander Otto erwarb das Grundstück, investierte 120 Millionen Euro und stellte hier gestern seinen massiven Bürobau vor. Mieter werden verschiedene Geldinstitute und der Aufzugsbauer Schindler sein.
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Wegen „übergeordneter wirtschaftspolitischer Belange“ sollte die denkmalgeschützte Häuserzeile des „Langen Jammers“ komplett verschwinden. Doch nach öffentlichen Protesten kam es zum Kompromiss. Fünf der zehn kleinen Häuschen blieben und wurden von ECE saniert.
Dort können Interessierte jetzt eine originalgetreu hergerichtete Museumswohnung besichtigen. In den anderen vier Gebäuden entstanden „Eltern-Kind-Büros“ sowie Duschen und Umkleiden für die Büromitarbeiter.