Hagenbeck-Zoff: Streithähne schließen Mini-Vergleich – aber noch kein Ende vor Gericht
Wird das Kriegsbeil bald begraben? Nach mehr als zwei Jahren Streit hat es am Freitag eine vorsichtige Annäherung zwischen der Hagenbeck-Geschäftsführung und dem Betriebsrat gegeben. Vor dem Arbeitsgericht in Barmbek schlossen die beiden Streithähne einen Vergleich – zumindest für einen der vielen, vielen Konfliktpunkte. Nächste Woche steht schon der nächste Gerichtstermin an.
Wird das Kriegsbeil bald begraben? Nach mehr als zwei Jahren Streit hat es am Freitag eine vorsichtige Annäherung zwischen der Hagenbeck-Geschäftsführung und dem Betriebsrat gegeben. Vor dem Arbeitsgericht in Barmbek schlossen die beiden Streithähne einen Vergleich – zumindest für einen der vielen, vielen Konfliktpunkte. Nächste Woche steht schon der nächste Gerichtstermin an.
Mal geht es um Hausverbote. Mal um Einsicht in die Gehaltslisten. Mal um Anwaltskosten. Die Liste der vor Gericht bereits ausgetragenen Streitthemen ist lang. Diesmal ging es um die Größe des Betriebsratsbüros.
Um die Größe des Betriebsratsbüros wurde lange gestritten
Nach Ansicht des Betriebsrats ist der 15,6 Quadratmeter große Raum, in dem mehrere Möbelstücke stehen, zu klein für das siebenköpfige Gremium. „Besonders während der Corona-Zeit war es uns nicht möglich, die von der Geschäftsführung verabschiedeten und gesetzlich geltenden Abstandsregeln einzuhalten“, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Günther dem Richter. Das Gremium habe deshalb zum Teil sogar stehend im Freien tagen müssen. Auch nach der Pandemie sei der Raum zu klein, beispielsweise, um externe Gäste einzuladen.
Die Geschäftsführung sah das lange anders und bestand darauf, der Raum sei groß genug. Wie sich am Freitag herausstellte, bezog sich Hagenbeck-Chef Dirk Albrecht dabei auf eine uralte Skizze, in der eine vor Jahren eingezogene Trennwand nicht eingezeichnet war. Ein ursprünglich für den 24. Februar angesetzter Gerichtstermin war verschoben worden, weil die Geschäftsführung die Erstellung eines Sachverständigengutachtens zur Größe des Raumes in Auftrag gegeben hatte.
Hagenbeck: Geschäftsführung und Betriebsrat schließen Vergleich
Dessen Ergebnis hatte nun dann anscheinend den Vergleich zur Folge. Geschäftsführer Albrecht verspricht dem Betriebsrat die Entfernung der Trockenbauwand, um den Raum auf etwa die doppelte Größe zu erweitern. Neben Renovierungsarbeiten soll es auch eine Neumöblierung geben. Im Gegenzug erklärte sich der Betriebsrat am Freitag zu einer gemeinsamen Presseerklärung bereit, die in den kommenden zwei Wochen verschickt werden soll und versprach darüber hinaus, von öffentlichen Statements in dieser Sache abzusehen.
Es war das 14. Mal, dass der Streit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat vor Gericht gelandet war. Und es war nichts das letzte Mal: Schon in der kommenden Woche steht der nächste Termin an.
Überraschungsmoment: Unbekannter bezahlt offene Rechnung
Ein Verfahren, in dem es um die Kostenübernahme für einen während der Corona-Zeit vom Betriebsrat extern angemieteten Konferenzraum gehen sollte, könnte sich dagegen erledigt haben. Denn die Kosten wurden inzwischen doch noch bezahlt – allerdings nicht von der dafür zuständigen Geschäftsführung, wie deren Anwalt zur allgemeinen Verblüffung betonte!
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Wer ist der oder die große Unbekannte? Versucht da jemand, die erhitzten Gemüter zu besänftigen und im Prozess-Marathon für Frieden zu sorgen? Der Überraschungsmoment ist ihm oder ihr am Freitag zumindest gelungen.