• Wegen Corona geschlossen: Auch die Bude von Aale Dieter muss seit März geschlossen bleiben.
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Händler auf Zinne: Warum Märkte offen haben – der Fischmarkt in Hamburg aber nicht

St. Pauli –

Das Bezirksamt Altona gab am Freitag bekannt, dass der Hamburger Fischmarkt bis mindestens Ende Juni geschlossen bleiben muss. Händler reagieren mit Unverständnis auf die Verlängerung der Zwangspause. Auch die Hamburger Fischmarkt-Ikone Aale Dieter ist auf Zinne – und fühlt sich von der Stadt allein gelassen.

Schon seit Mitte März ist der Kult-Markt am Hamburger Hafen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Während sonntagmorgens auf dem Marktgelände an der Elbe gähnende Leere herrscht, haben andere Märkte längst wieder geöffnet. Zum Missfallen der Standbesitzer.

Fischmarkt-Betreiber auf Zinne: Corona-Maßnahmen umsetzbar

„Der Fischmarkt hat alle Voraussetzungen, um die Schutzmaßnahmen umzusetzen“, meint Fischbuden-Besitzer Aale Dieter gegenüber der MOPO. Es sei eine gewaltige Fläche, auf der gut Abstand gehalten werden könnte und noch dazu an der frischen Luft.

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Auf Hamburger Wochenmärkten gilt nicht nur ein Mindestabstand von 1,50 Metern, sondern auch Maskenpflicht. Dies sei laut Dieter auch auf dem Fischmarkt ohne Weiteres umsetzbar.

Messen mit zweierlei Maß? Hamburger Fischmarkt hat Sonderrolle 

Das Messen mit zweierlei Maß kann die langjährige Fischmarkt-Legende nicht nachvollziehen. In Supermärkten könne viel weniger Abstand gehalten werden, da sei es nicht zu verstehen, warum der Fischmarkt eine Sonderbehandlung bekomme.

Nils Filbrich vom Bezirksamt Altona erklärt die Sperre so: „Der Fischmarkt hat einfach ein anderes Besucheraufkommen als gewöhnliche Wochenmärkte. Dadurch wäre es zu voll und zu eng.“

Aale Dieter ist sich trotzdem sicher, dass die geübten Verkäufer auf dem Fischmarkt ihre Kunden leicht dirigieren und so das Einhalten der Sicherheitsabstände gewährleisten könnten. Auch einen plötzlichen Touristenansturm befürchtet er erstmal nicht.

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Aale Dieter betreibt seit Jahren einen Stand auf dem Fischmarkt (Archiv).

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picture-alliance / dpa

Öffnung des Fischmarktes: Bedenken bei der Behörde

Ein Behördensprecher äußerte hingegen Bedenken über die Zukunft des Fischmarktes. „Wie es ab 1. Juli weitergeht, können wir zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen. Das ist abhängig von den Corona-Zahlen“, sagte er. Auch das Verbraucherschutzamt sei in ständigem Kontakt mit den Fischmarkt-Betreibern. Es könne aber niemand etwas versprechen.

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Aale Dieter, der seit mehr als 60 Jahren seinen Stand auf dem Fischmarkt betreibt, wünscht sich indes, dass es mit dem Fischmarkt endlich wieder losgeht. Wann der Markt tatsächlich wieder geöffnet werden kann, bleibt aber erstmal ungewiss. (dpa/hb)

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