Hält sich der Bezirk nicht an Absprachen? Schon wieder Zoff um Klövensteen
Neuer Ärger um den Klövensteen: Gerade hatten Bezirkspolitik und Initiativen ihre Streitigkeiten um die Zukunft des Rissener Wildgeheges beigelegt, da bahnt sich der nächste Zoff an. Der Bezirksversammlung hat ein Konzept beschlossen, das nicht den Vereinbarungen entspricht. Initiativen und die Linke fühlen sich hintergangen.
Neuer Ärger um den Klövensteen: Gerade hatten Bezirkspolitik und Initiativen ihre Streitigkeiten um die Zukunft des Rissener Wildgeheges beigelegt, da bahnt sich der nächste Zoff an: Die Bezirksversammlung Altona hat ein Konzept beschlossen, das nicht den mühselig ausgehandelten Vereinbarungen entspricht. Initiativen und die Linke fühlen sich hintergangen.
Eigentlich hatten sich die beiden Bürgerinitiativen „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ und „NaturErleben Klövensteen“ mit der Bezirksversammlung Altona im Mai dieses Jahres auf ein „Zukunftskonzept“ geeinigt. Darin wurde nicht nur festgehalten, wie das Wildgehege selbst gestaltet werden soll, sondern auch der Parkplatz und ein großer Spielplatz am Eingang. Diesen Kompromiss, die Außenflächen betreffend, soll das Bezirksamt nachträglich geändert haben, kritisieren die Initiativen.
Mehr Parkplätze und ein größerer Spielplatz
Konkret geht es darum: Vereinbart war im Konzept, den Spielplatz auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern als „Natur-Erlebnis-Raum“ zu gestalten. Der Parkplatz sollte nicht vergrößert werden.
Nun will das Bezirksamt auf dem Parkplatz plötzlich 150 statt wie bisher 130 Autos unterbringen, ohne die Fläche zu vergrößern. Die Initiativen fürchten, dass mehr Parkplätze auch mehr Autos bedeuten – und der Weg zum Wildgehege führt durch Wohnstraßen.
Auch am Spielplatz habe das Bezirksamt eigenmächtig Änderungen vorgenommen und der Politik eine Skizze präsentiert, laut der der „Naturspielbereich Klövensteen“ 5.000 Quadratmetern groß werden soll , davon 2600 Quadratmeter reiner Spielplatz.
Streit um die Zukunft des Klövensteen
Die Klövensteen-Aktivisten erfuhren von den Planänderungen nur durch die Tagesordnung für den Grünausschuss des Bezirkes – und fielen aus allen Wolken: Mit ihnen habe es keine Abstimmung gegeben, obwohl das ebenfalls Teil des „Zukunftskonzepts“ war, sagen sie.

In Briefen wandten sie sich an den Ausschuss, baten die Abgeordneten darum, die neuen Pläne aus der Verwaltung abzulehnen. Vergeblich: Mit einer Mehrheit von Grünen, FDP und CDU wurden die Änderungen verabschiedet. Lars Andersen von der Grünen-Fraktion sagt der MOPO aus seiner Sicht sei das Konzept für Park- und Spielplatz gelungen.
Linke ist sauer, Bezirksamt Altona ist irritiert
Die Linke hingegen stellt sich an die Seite der Inis: „Es scheint so, als ob sich das Bezirksamt nicht wirklich an das Zukunftskonzept gebunden fühlt und glaubt, die Vertrauensleute bei ihren Planungen übergehen zu können“, sagt Karsten Strasser, Fraktionschef der Linken in Altona. Das sei schlechter Stil und Politik nach Gutsherrenart.
Und was sagt das Bezirksamt Altona zu den Vorwürfen? Es sei „irritierend, dass wiederkehrend Misstrauen artikuliert wird, das Amt nehme das Konzept nicht ernst und unterlaufe es sogar. Das trifft nicht zu“, beteuert Sprecher Mike Schlink: „Das Bezirksamt ist froh über die entwickelte Leitlinie, die politisch beschlossen wurde.“
Beschluss sei „zwingend erforderlich gewesen”
Der Beschluss sei zwingend erforderlich gewesen, damit die Maßnahmen endlich umgesetzt werden können. Für Park- und Spielplatz seien erhebliche Mittel bereitgestellt worden, die „durch die hemmende Wirkung der Bürgerbegehren nur mit großen Anstrengungen gehalten werden konnten”, so der Sprecher. Außerdem habe man die Initiativen nach dem Grünausschuss sehr wohl über die Änderungen informiert.
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Nachträglich vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, das lassen die Inis nicht als vertrauensvolle Zusammenarbeit gelten. Sie verweisen darauf, dass sie erst durch die Sitzung des Grünausschusses erfahren hätten, was die Verwaltung plane: „Über die derzeitige Entwicklung sind wir nicht sonderlich glücklich, mit dem Bezirksamt wird es nach den Sommerferien ein Gespräch geben“, heißt es von „NaturErleben Klövensteen”.