Unfassbare Preise: Warum kosten Gurken jetzt 3,29 Euro?
Strom, Gas, Lebensmittel: Seit der russischen Invasion in die Ukraine sind die Preise enorm gestiegen. An viele der Erhöhungen haben sich die Verbraucher inzwischen notgedrungen gewöhnt. Bei manchem Preishammer jedoch erhitzen sich die Gemüter, wie dieses Beispiel auf TikTok zeigt. Unfassbare 3,29 Euro kostet da eine Gurke. Warum sie gerade so teuer sind und welche Mondpreise man für ein anderes beliebtes Gemüse hinlegen muss.
Strom, Gas, Lebensmittel: Seit der russischen Invasion in die Ukraine sind die Preise enorm gestiegen. An viele der Erhöhungen haben sich die Verbraucher inzwischen notgedrungen gewöhnt. Bei manchem Preishammer jedoch erhitzen sich die Gemüter, wie dieses Beispiel auf TikTok zeigt. Unfassbare 3,29 Euro kostet da eine Gurke. Warum sie gerade so teuer sind und welche Mondpreise man für ein anderes beliebtes Gemüse hinlegen muss.
In einem Video, das inzwischen mehr als drei Millionen Mal geklickt wurde, ist das Gurken-Preisschild in einem Supermarkt zu sehen: 3,29 Euro soll sie kosten! In der Kommentarspalte empören sich die Nutzer über diesen irren Preis. Dem Ersteller des Videos zufolge wurde der virale Hit in einer Edeka-Filiale in Wentorf bei Hamburg aufgenommen.
@about.linchen Heute beim Einkauf… ich dachte ich gucke nicht richtig! Das kann doch nur ein Scherz sein! Habe plötzlich keine Gurke mehr gebraucht… #inflation #inflation2023 #teuer #teuregurke #gurke #hilfe #solldaseinwitzsein @EDEKA
♬ Was soll das – WasSollDas?!
Die hohen Preise für Gemüse beschränken sich nicht nur auf die Gurke, auch andere Sorten sind betroffen: In der Ottenser Edeka-Filiale im Mercado-Einkaufszentrum etwa kosten rote Paprika zurzeit unglaubliche 9,99 Euro das Kilo. Die Salatgurken sind dort mit 2,49 Euro pro Stück immer noch sehr teuer, kommen aber nicht an die Wentorfer Filiale heran. Doch wie kommen diese absurd anmutenden Preise zustande?
Edeka: Kein Kommentar zur Preisentwicklung
Edeka-Nord reagierte auf eine MOPO-Anfrage zum Thema ausweichend: „Aufgrund unserer genossenschaftlichen Struktur und unserer hohen regionalen Sortimentsvielfalt können wir keine pauschalen Aussagen zur Preisentwicklung einzelner Artikel bzw. Warengruppen machen“, schreibt Sprecherin Gina Liebe. Auch wolle man keine Prognosen über künftige Entwicklungen abgeben.

Was sagen die Fachleute? „Gemüse war unfassbar billig“, sagt Michael Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft und meint damit das Preisniveau vor dem russischen Überfall auf die Ukraine. Der Analyst kennt den Markt für Obst und Gemüse: „Ungünstige Witterungsbedingungen in Spanien haben das Angebot an Salatgurken schrumpfen lassen. Vor allem niedrige Temperaturen und wenig Sonne haben den Anbau erschwert.“
Auch in den Benelux-Ländern, wo Gemüse in Gewächshäusern angebaut wird, seien durch die höheren Energiekosten die Erzeugerpreise gestiegen. Generell sei eine hohe preisliche Schwankungsbreite bei Frischware relativ normal.
Analyst: „Die Märkte entspannen sich mitunter schnell“
Trotz der aktuell hohen Preise blickt Koch optimistisch in die Zukunft: „Die Märkte entspannen sich mitunter schnell: Die Produktion in den Benelux-Länder läuft langsam an, auch deutsche Gurken gelangen demnächst wieder in den Handel.” Dem Experten zufolge könnte es jedoch noch ein bis zwei Wochen dauern, bis sich das auch an der Supermarktkasse bemerkbar macht.
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Für alle, die dringend sparen müssen, könnte das sogenannte Lagergemüse in der Zwischenzeit eine günstigere Alternative sein. Kohl, Zwiebeln und Möhren sind zwar ebenfalls teurer geworden, weil der Dürresommer 2022 die Ernten hat schrumpfen lassen. Doch sie sind noch immer deutlich billiger als das importierte Frischgemüse.