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Torsten Voß
  • Torsten Voß, Leiter Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg.
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Gruppe aus Hamburg: Verfassungsschutz warnt vor „Muslim Interaktiv“

Der Verfassungsschutz warnt vor einer neuen Gruppierung mit dem Namen „Muslim Interaktiv“. Sie sei in Hamburg ansässig und würde über soziale Netzwerke gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen, „um diese für sich zu instrumentalisieren“. Tausende Menschen sind auf YouTube, Facebook und Instagram ihre Anhänger. Tendenz: weiter steigend.

„Muslim Interaktiv“, betrieben laut Verfassungsschutz von etwa 100 aktiven Mitgliedern, würde wie „Generation Islam“ (GI) und „Realität Islam“ (RI) zum ideologischen Umfeld der HuT (Hizb ut-Tahrir) gehören –  die gegen den Gedanken der Völkerverständigung seien und Gewaltanwendung als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele befürworteten. Seit 2003 gilt für diese Gruppierung ein Betätigungsverbot.

Hamburg: Verfassungsschutz warnt vor „Muslim Interaktiv“

„Zielgruppe von ‚Muslim Interaktiv‘ sind vornehmlich junge Muslime, die in Deutschland leben“, sagt Marco Haase, Sprecher des Verfassungsschutzes. „ Sie nutzen die Reaktionen auf die Anschläge in Wien und Frankreich, um Muslime öffentlich als angebliche Opfer staatlicher Repression darzustellen und die vermeintlich vorherrschende, generelle Islamfeindlichkeit in der westlichen Welt zu betonen.“

Fakt ist: Auf sozialen Netzwerken setzt sich die Hamburger Gruppierung – mit hochwertig inszenierten Clips – eigenen Angaben nach gegen Islamhetze ein, möchte nicht schweigen zu Themen, die Muslime bewegen und betreffen. Sie wollten sich nicht instrumentalisieren lassen – und auch nicht, dass der Islam als „Sündenbock für politisches Versagen“ herhält.

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Die Antwort des Verfassungsschutzes: „Wir sind durch unsere gesetzlich zugeschriebene Informations- und Frühwarnfunktion verpflichtet, auf extremistische Tendenzen von Gruppierungen wie ‚Muslim Interaktiv‘ aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit vor ihnen zu warnen“, so Haase. Eine MOPO-Anfrage ließ „Muslim Interaktiv“ bisher unbeantwortet. (dg)

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