Neubau: Das wird jetzt aus dem „Alten Fernmeldeamt“
Das „Alte Fernmeldeamt“ in der Schlüterstraße/Ecke Binderstraße sieht aus, als stamme es aus dem Mittelalter, ist aber doch „nur“ 114 Jahre alt. Zuletzt war das Backsteingebäude, das ein bisschen an eine Kathedrale erinnert, Sitz einer Postbank-Filiale. Doch die hat im vergangenen Jahr ihre Pforte geschlossen. Das geschichtsträchtige, pompöse Bauwerk bekommt nun einen frischen Anstrich – und neue Bewohner.
Das „Alte Fernmeldeamt“ in der Schlüterstraße/Ecke Binderstraße sieht aus, als stamme es aus dem Mittelalter, ist aber doch „nur“ 114 Jahre alt. Zuletzt war das Backsteingebäude, das ein bisschen an eine Kathedrale erinnert, Sitz einer Postbank-Filiale. Doch die hat im vergangenen Jahr ihre Pforte geschlossen. Das geschichtsträchtige, pompöse Bauwerk bekommt nun einen frischen Anstrich – und neue Bewohner.
Hamburg soll noch attraktiver werden, heißt es in einer Mitteilung der „Real Estate GmbH“. Das Projektentwicklungs- und Investmentunternehmen ist neben weiteren Unternehmen für die Sanierung des Gebäudes verantwortlich. Komplettsanierung und Neubau – das ist der Plan. Gleich drei Institutionen sollen dann dort ihr neues zuhause finden.
„Altes Fernmeldeamt“: Diese Institutionen ziehen ein
Mit dem Um- und Neubau des „Alten Fernmeldeamtes“ soll ein neuer Wissenschaftsstandort für Bildung und Forschung entstehen. Die Stadt tauft die neue Wissensschmiede „Campus Schlüterstraße“. Einziehen sollen das „Leibniz-Institute GIGA German Institute oft Global and Area Studies“, das „Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft“ (ZBW) sowie die geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Hamburg.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grünen) hat am Freitagmittag feierlich den Grundstein gelegt. „Der wissenschaftliche Austausch in Hamburg lebt von kurzen Wegen und gemeinsamen Räumen. Hier im historischen Fernmeldeamt wird ein weiterer Ort für Austausch und exzellente Forschung und Lehre entstehen“, so Fegebank. „Mit der Grundsteinlegung nehmen wir einen weiteren wichtigen Schritt, damit mitten im Grindelviertel bald der geistes- und sozialwissenschaftliche Campus der Zukunft steht.“
Hamburg: „Altes Fernmeldeamt“ – ein geschichtsträchtiges Gebäude
Das „Alte Fernmeldeamt“ schreibt bereits eine lange Geschichte. Das Backsteingebäude wurde zwischen 1902 und 1907 erbaut. Ab 1908 saß hier Hamburgs Zentralfernsprechamt – damals das größte Fernsprechamt der Welt! 1924 ging dort der erste norddeutsche Radiosender an den Start: „Hier ist die NORAG!“, so begrüßte Intendant Hans Bodenstedt damals die Zuhörer. Zuletzt war dort eine Postbank-Filiale ansässig.
Das Ende der Postbank-Filiale bedauerten Anwohner sehr. So wie Doris Sauder, die den letzten Öffnungstag im April vergangenen Jahres nutzte, um den Mitarbeitern Rosen zu schenken. „Das war mehr als nur eine Post-Filiale, das war total familiär hier“, sagt Sauder.

Die beteiligten Projektentwicklungs- und Investmentunternehmen hingegen blicken optimistisch nach vorne. „Es ist uns eine große Ehre und Freude zugleich, eines der geschichtsträchtigsten Gebäude der Stadt Hamburg durch unseren Beitrag in die Zukunft überführen zu dürfen“, so Jürgen Drumm, Geschäftsführer von „Marienburg Real Estate“.