Hamburger Großmaul vor Gericht: Gzuz plötzlich ganz kleinlaut
Rapper Gzuz alias Kristoffer Jonas Klauß sitzt wieder mal als Angeklagter vor Gericht: Der 33-Jährige war Ende September 2020 zu einer Freiheits- und einer Geldstrafe verurteilt worden. Doch der Rapper der Hamburger Hip-Hop-Gruppe „187 Strassenbande“ legte Berufung ein. Am Montag startete der Prozess – nur dieses Mal trat der Musiker mit einem anderen Ton auf. Wie Gzuz sich vor Gericht äußerte und wie es jetzt weitergeht, lesen Sie mit MOPO+ – jetzt vier Wochen lang testen für nur 99 Cent!
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Rapper Gzuz alias Kristoffer Jonas Klauß sitzt wieder mal als Angeklagter vor Gericht: Der 33-Jährige war Ende September 2020 zu einer Freiheits- und einer Geldstrafe verurteilt worden. Doch der Rapper der Hamburger Hip-Hop-Gruppe „187 Strassenbande“ legte Berufung ein. Am Montag startete der Prozess – nur dieses Mal trat der Musiker mit einem anderen Ton auf.
Blaue Jeans und dicke schwarze Winterjacke – so erscheint Skandal-Rapper Gzuz am Montagmorgen um 10 Uhr im Landgericht Hamburg am Sievekingplatz. Eine goldene Armbanduhr, zwei Goldarmbänder, eine lange goldene Kette und sein Polo-Shirt einer Edel-Marke deuten auf seinen Wohlstand hin.
In den Verhandlungen im Sommer 2020 erschien der 187-Rapper noch gut gelaunt und zeigte sich vorlaut. „Ey, was ist mit Abstand? Wo sind die Masken? Ist ja schlimmer als im Puff hier!“, juxte Gzuz damals in Richtung anwesender Reporter auf dem Weg in den Gerichtssaal. Gzuz war Ende September 2020 unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, Drogenbesitzes, versuchten Diebstahls und Körperverletzung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Zudem sollte er eine Geldstrafe von 300 Tagessätzen zu je 1700 Euro – also insgesamt 510.000 Euro – zahlen. „Wer, wenn nicht Sie, gehört in den Knast“, sagte der Amtsrichter damals.
Gzuz vor Gericht: Höflich, ruhig und teilweise geständig
Am Montag präsentiert der 33-Jährige sich im Gerichtssaal neben seinen Verteidigern Christopher Posch, bekannt als „TV-Anwalt“ aus der Serie „Ich kämpfe für Ihr Recht“, und Ulf Dreckman eher zurückhaltend. Spricht nur, wenn die Richterin ihn etwas fragt, bleibt höflich und ruhig. Zudem zeigt er sich teilweise geständig.
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Sein Anwalt ließt im Namen seines Mandanten eine etwa zehnminütige Erklärung vor. Darin heißt es, dass der Angeklagte die Kunstfigur Gzuz und die Privatperson Kristoffer Klauß möglichst versuche zu trennen – was ihm aber nicht immer gelänge. Dem damaligen Amtsrichter wohl auch nicht, sonst hätte es nicht dieses strenge Urteil gegeben. Und: Ja, es stimme, dass er am Morgen des 8. März 2020 eine 19-Jährige an der Reeperbahn im Gesicht verletzt habe, indem er mit der flachen Hand gegen das Smartphone der jungen Frau geschlagen habe und dieses dann ungünstig ihr Gesicht traf, erklärte Verteidiger Ulf Dreckmann im Namen des Angeklagten. Er habe mit der Hand gefuchtelt, weil er angenommen habe, die junge Frau wolle ihn filmen. Er habe sich bereits zweimal entschuldigt und ihr ein Schmerzensgeld von 500 Euro gezahlt.
Hamburger Rapper weist Vorwürfe von sich
Den Vorwurf, die in seiner Wohnung gefundenen Drogen besessen zu haben, mit Ausnahme eines Tütchens Marihuana, lässt er bestreiten. Ein Freund habe damals in seiner Wohnung gelebt und Drogen konsumiert.
Auch die bei einer anderen Durchsuchung gefundenen Waffen hätten nicht ihm gehört, sondern seinem Schwiegervater. Am Morgen des 13. Februar 2020 sei er an einer Tankstelle betrunken in einen offen stehenden Rettungswagen geklettert. Er habe jedoch nicht versucht, eine Sauerstoffflasche zu entwenden.
„Ich war so betrunken, ich habe mich vielleicht an der Sauerstoffflasche festgehalten, um nicht umzufallen“, lässt Gzuz über seinen Verteidiger mitteilen.
Gzuz veröffentlichte vor Prozessbeginn neues Album
Am vergangenen Freitag hat der Hamburger Rapper sein viertes Studioalbum unter dem Namen „Große Freiheit“ veröffentlicht. Ob Gzuz am Ende des Prozesses tatsächlich seine „Große Freiheit“ feiern kann, wird sich am 14. Februar herausstellen. Dann soll es ein Urteil geben. Insgesamt wurden sieben Verhandlungstermine festgesetzt. Am Mittwoch startet der zweite Verhandlungstermin.