Großer Andrang in der Schanze: Ist dieser besondere Döner eine echte Alternative?
Was war denn da in der Schanzenstraße 101 vor dem „Schanzen Döner“ los? In einer langen Schlange standen die Kunden am Donnerstag geduldig trotz Regen und Sturmböen und warteten. Worauf? Auf einen Veggie-Döner, der hier kostenlos probiert werden konnte. Bisher gibt es diesen speziellen, veganen Döner nur in Hamburg, Berlin, München, Köln und Dortmund – und da auch nur in jeweils einem Dönerladen. Was ist das Besondere?
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Was war denn da in der Schanzenstraße 101 vor dem „Schanzen Döner“ los? In einer langen Schlange standen die Kunden am Donnerstag geduldig trotz Regen und Sturmböen und warteten. Worauf? Auf einen Veggie-Döner, der hier kostenlos probiert werden konnte. Bisher gibt es diesen speziellen, veganen Döner nur in Hamburg, Berlin, München, Köln und Dortmund – und da auch nur in jeweils einem Dönerladen. Was ist das Besondere?
Kein Kalb, kein Huhn oder Pute – überhaupt nichts Tierisches. Aber trotzdem wie beim klassischen Döner direkt am Kebab-Spieß gegrillt und frisch heruntergeschnitten. Das ist ganz schlicht erklärt die Neuerung. Denn bisher gab es zwar in einigen Dönerläden bereits vegane Alternativen – allerdings waren die meist nicht ausreichend knusprig. Nun haben sich zwei große internationale Unternehmen zusammengetan und bringen einen Profi-Spieß für die Gastronomie auf den Markt.
Veganer Dönerspieß beim „Schanzen Döner“
„Wir hatten bereits früher einen veganen Spieß“, erzählt Osman Avci (55), Inhaber des „Schanzen Döner“. „Er war aus Seitan und wurde leider beim Grillen am Spieß zu trocken.“ Daher hat er das „Fleisch“ dann aufwendig nachbearbeitet, damit es den Kunden auch schmeckte. „Das ist jetzt mit dem neuen Spieß besser, er bleibt saftig und knusprig.“ Hauptzutat ist hier nun statt Weizen- das Sojaprotein.
Die Leute in der Schlange fanden die Döner jedenfalls lecker. Allerdings: Sie mussten auch nichts dafür bezahlen, es gibt diese Döner während des Aktionsmonats kostenlos. Und zwar immer donnerstags, jetzt noch zwei Wochen lang. Inhaber Osman Avci ist selbst ist kein Veganer, aber auch ihm schmeckt die Fleisch-Alternative. Er sagt zur MOPO: „Ich mag es auch, es ist gut. Zusammen mit unseren eigenen veganen Soßen und dem frischen Salat ist das eine runde Sache.“
Neuer veganer Döner ist aus Soja-Protein
Und das ist auch das Urteil von MOPO-Fotograf Patrick Sun: „Gemeinsam mit Soße und Salat ist der vegane Döner wirklich lecker.“ Der Fleisch-Ersatz allein ist allerdings nach wie vor deutlich weniger knusprig als Kalb etwa – aber so pur will ihn ja auch niemand essen. Sun: „Ich habe schon frühere vegane Döner-Alternativen probiert, die waren weniger knusprig als dieser.“
Zwei Spieße drehten sich am Donnerstag im „Schanzen Döner“ und sie reichten etwa bis 18 Uhr, dann war Schluss. Wer später noch kam, der hatte Pech und muss nun nächsten Donnerstag wiederkommen und sich anstellen. Ob Osman Avci den veganen Spieß nach der Testphase weiterhin anbietet, das hat er noch nicht entschieden. Das hängt von der Zufriedenheit seiner Kunden ab und davon, wie die Bedingungen der Anbieter sind.
Im Moment gibt es den veganen Spieß nur in fünf Städten als Pilotprojekt: Hamburg, Berlin, München, Köln und Dortmund. Und auch dort nur in einem Laden pro Stadt. Damit sollen nun Kunden aufmerksam gemacht werden, aber auch Dönerläden. Denn die müssen auch erst einmal überzeugt werden. Viele haben kleine Räumlichkeiten und nur Platz für zwei Spieße. Und da ist die Entscheidung für einen veganen Döner automatisch eine Entscheidung gegen einen der Fleisch-Spieße.
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Der Plant-based-Kebab kommt mit viel wirtschaftlichem Gewicht auf den Markt, denn hinter dem fleischlosen Spieß für die Gastronomie steckt „The Vegetarian Butcher“ und die gehören zum Unilever-Konzern. Kooperiert wird mit einem ebenfalls sehr großen Player, und zwar der Düzgün Gruppe, die Dönerläden in 15 Ländern mit Drehspießen aus Fleisch beliefert und jetzt in die fleischlose Alternative einsteigt.