Größte Förderung aller Zeiten: Das Multi-Milliarden-Geschenk von Wissing an Hamburg
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„Hamburg ist am Zug, und Hamburg wird Geld vom Bund bekommen“, kündigte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) der MOPO an – jetzt ist es so weit: Trotz der aktuellen Haushaltsnotlage der Ampel hat die Bundesregierung Hamburg bis zu 1,9 Milliarden Euro für den ersten Teil des Mega-Projekts U5 zugesagt. Doch da ist noch lange nicht Schluss: Wie geht es jetzt weiter und ab wann fahren die ersten Züge?
Schon seit September 2022 wird an der Sengelmannstraße in Alsterdorf und am Jahnring in Winterhude gewerkelt: Dort soll einmal der erste Abschnitt der neuen U5 verlaufen, der Bramfeld mit der City Nord verbindet. Erst jetzt, ein Jahr später, kam die offizielle Zusage vom Bund: 1,3 Milliarden Euro erhält Hamburg für die U5-Ost. Durch die Inflation könnten es sogar bis zu 1,9 Milliarden werden.
U5-Ost: „Größte Förderung in der Geschichte Hamburgs“
„Das ist die größte Förderung in der Geschichte Hamburgs, deutlich mehr als für die Elbphilharmonie“, sagte Tjarks am Montag. Von den 865 Millionen Euro Elphi-Baukosten hatte die Hansestadt am Ende 789 Millionen selbst übernehmen müssen.
Das U5-Geld wird auch dringend benötigt. Im April 2023 wurde bekannt, dass die Kosten für das 5,8 Kilometer lange Teilstück von 1,8 Milliarden Euro auf satte 2,86 Milliarden Euro gestiegen waren. Als Gründe nannte die Verkehrsbehörde die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, die die Baukosten inflationsbedingt in die Höhe getrieben hätten.
70 Millionen Euro vom Bund sind schon angekommen
Die Finanzspritze war allerdings an eine Bedingung geknüpft: Hamburg musste nachweisen, dass der „Nutzen-Kosten-Faktor“ der gesamten U5 mindestens bei 1 liegt. Vereinfacht erklärt bedeutet das, dass jeder in das Projekt investierte Euro am Ende einen gleichwertigen Nutzen bringen muss – zum Beispiel verkürzte Reisezeit oder weniger CO2.
Dieser Faktor liegt laut dem Senator bei 1,23. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, jetzt war der Bund an der Reihe“, so Tjarks. 70 Millionen Euro seien schon auf dem Hamburger Konto angekommen. „Die U5-Ost wird den Schnellbahnverkehr in der Stadt stärken und für viele Fahrgäste noch einmal deutlich attraktiver machen“, ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) überzeugt.
So geht es jetzt beim Bau der U5 in Hamburg weiter
Für die Hochbahn bedeutet das jetzt: weiterbauen! Am Bramfelder Dorfplatz und in Barmbek-Nord werden in diesem Jahr die Baufelder aufgestellt. Derzeit seien laut U5-Projektchefin Petra Welge noch drei Klagen gegen die U5-Ost anhängig, sagte sie am Montag. Die Hochbahn befinde sich bereits in Gesprächen, um sich – wie bei den sechs Klagen zuvor – gütlich zu einigen.
Geplant ist, dass auf der Strecke der U5-Ost ab 2029 die ersten vollautomatischen Züge fahren. Über die City Nord geht es dann weiter durch Winterhude, an der Universität und dem UKE entlang, bis zu den Arenen in Stellingen. Dafür benötigen aber auch die nächsten Teilstücke jeweils eine Finanzspritze vom Bund: Immerhin entstehen für die gesamte, 24 Kilometer lange U5-Strecke Kosten in Höhe von 16,5 Milliarden Euro. Nach Fertigstellung bis zum Jahr 2040 erwartet die Hochbahn täglich rund 270.000 Fahrgäste.