Ksenija Bekeris (SPD).
  • Das Büro der stellvertretenden Vorsitzenden der Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ksenija Bekeris, wurde bespuckt.
  • Foto: dpa

Griechenland-Krise: Flüchtlinge sollen in Hamburg aufgenommen werden

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sprach sich dafür aus, minderjährige Flüchtlinge und Familien aufzunehmen. Nun verkündet Ksenija Bekeris, sozialpolitische Sprecherin der SPD im Polit-Talk bei „Hamburg Zwei“, dass es auch so kommen wird. 

Bekeris erklärt, dass die Ministerpräsidenten der rot-grün geführten Länder zu der Maßnahme bereit seien, minderjährige Flüchtlinge aus den Auffanglagern in Griechenland aufzunehmen. „Hier jetzt explizit haben die rot-grün geführten Bundesländer auch gesagt: Wir machen das. Und dementsprechend kommen jetzt auch die geflüchteten Kinder hier auch nach Hamburg“, so die SPD-Politikerin im Interview mit „Hamburg Zwei“.

Über den geplanten Zeitraum für die Aufnahme könne sie allerdings noch nichts sagen. Das hänge unter anderem auch davon ab, welche anderen Länder mitziehen und wer die Kinder in Griechenland letzten Endes abhole. Man suche noch nach weiteren Ländern, die sich dieser „Koalition der Willigen“ anschließen.

Innensenator Andy Grote brachte Hamburgs Anliegen nach Berlin

Ein Antrag mit dem Anliegen zur Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge und Familien sei in Hamburg bereits vergangenen Dezember gestellt und beschlossen worden. Mit dem Antrag habe man den Bund und den Innenminister in Gang setzen wollen – Innensenator Andy Grote soll den Antrag dann von Hamburg nach Berlin gebracht haben.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) bietet Hilfe in der Grenzkrise an.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) bietet Hilfe in der Krise an der griechischen Grenze an.

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dpa

Für AfD-Chef Dirk Nockemann ist die Aufnahme der Flüchtlinge hingegen „ein unverantwortlicher Akt, der zulasten der Hamburger geht“. Für Bekeris kein Problem. „Das ist die Haltung der AfD, Punkt. Ich sehe das anders, meine Fraktion sieht das anders und auch die Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger, habe ich das Gefühl, sieht das anders. Wir wünschen uns ein solidarisches, menschliches, humanitäres Europa“, sagt sie im Gespräch mit „Hamburg Zwei“ Programm-Manager Markus Steen. Die Situation in Griechenland bedürfe Unterstützung – und die biete man auch an.

Das Interview kann ab Freitag 19 Uhr auf der Seite von „Hamburg Zwei“ abgerufen werden.

Flüchtlingskrise an der türkisch-griechischen Grenze

Die Diskussion kam auf, nachdem die Türkei vor kurzem die Grenzen zur EU für Migranten geöffnet hat. Die EU halte sich laut Türkei nicht an ihre Verpflichtungen aus dem 2016 geschlossenen Flüchtlingspakt. Nun warten tausende Menschen in der Türkei auf die Möglichkeit, die Grenze nach Griechenland zu überwinden. Dort lässt man jedoch niemanden durch. Die Griechen setzen sich mit harten Mitteln, unter anderem auch mit Tränengas und Blendgranaten, gegen die Flüchtlinge zur Wehr.

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Demo für humanitäre Hilfe in Hamburg: Knapp 4000 Menschen kamen

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Ruega

Vergangene Woche demonstrierten dann 4000 Hamburger für die Aufnahme von Flüchtlingen. Und auch Hamburgs „Omas gegen Rechts“ setzten sich zu Gunsten der Flüchtlinge ein und wandten sich in einem Brief direkt an EU-Präsidentin Ursula von der Leyen. (mp)

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