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Greta Thunberg mit erhobener Faust, sie ruft etwas.
  • Eklat bei Klima-Demo: Greta Thunberg ergriff erneut einseitig Partei für Palästina.
  • Foto: dpa

Greenpeace distanziert sich von Greta Thunberg – und fällt auf Hamas-Propaganda rein

Wieder Skandal um Greta Thunberg: Sie hat bei einer großen Klimaschutz-Demonstration in Amsterdam am Sonntag schon wieder offensiv Partei für die Palästinenser ergriffen. Auch Palästina-Aktivistin Sara Rachdan trat auf, obwohl diese gar nicht von den Veranstaltern der Demo eingeladen worden war – und warf Israel prompt Völkermord vor. Einer der ingesamt zehn Organisatoren: Greenpeace Niederlande. Israel-Verunglimpfung auf einer Klima-Demo? Die MOPO fragt bei Greenpeace in Deutschland nach, wie die Organisation zu dem Auftritt steht. Doch ein Teil der Antwort irritiert.

„Greenpeace Deutschland bedauert zutiefst, dass die bisher größte Klima-Demonstration der Niederlande für einseitige politische Äußerungen missbraucht wurde“, distanziert sich die Organisation mit Sitz in Hamburg klar von Thunbergs und Rachdans Auftritt. „Greenpeace verurteilt nachdrücklich die brutalen und mörderischen Angriffe sowie die Entführungen, die die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober gegen die israelische Zivilbevölkerung verübt hat.“

Greenpeace: Deshalb ist das Statement problematisch

Doch der letzte Teil des Statements ist mehr als irritierend: „Ebenso nachdrücklich verurteilen wir die exzessiven und wahllosen Angriffe und Tötungen palästinensischer Zivilist:innen im Gazastreifen durch die israelischen Behörden.“

Die Palästina-Aktivistin Sara Rachdan war eigentlich nicht eingeladen. Sie soll über eine andere Rednerin Zugang zum Podium und Mikrophon bekommen haben. dpa
Die Palästina-Aktivistin Sara Rachdan war eigentlich nicht eingeladen. Sie soll über eine andere Rednerin Zugang zum Podium und Mikrophon bekommen haben.
Die Palästina-Aktivistin Sara Rachdan war eigentlich nicht eingeladen. Sie soll über eine andere Rednerin Zugang zum Podium und Mikrofon bekommen haben.

Das Problem: Das Statement drückt mehr aus als menschliches Mitgefühl für die Zivilisten im Gazastreifen, die eine humanitäre Katastrophe erleben. Greenpeace verurteilt das Vorgehen Israels „ebenso nachdrücklich“ wie den Terrorangriff der Hamas. Dabei besteht laut Völkerrechtsexperten das Recht auf Verteidigung nach dem brutalen Angriff auf Israel am 7. Oktober, bei dem rund 1400 Menschen ermordet wurden. Während der Hamas von Experten einhellig Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, gilt das Kriegsziel Israels, die Hamas auszuschalten, als vom Völkerrecht gedeckt. Zudem werden aus dem Gazastreifen weiterhin Raketen auf Israel abgefeuert und Geiseln festgehalten.

Krieg im Gazastreifen: Hamas versteckt sich hinter Zivilisten

Greenpeace spricht auch von „exzessiven und wahllosen“ Angriffen und Tötungen von Zivilisten. Damit übernimmt Greenpeace Hamas-Propaganda. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Israel hat die Zivilbevölkerung wochenlang vor den Angriffen gewarnt und richtet regelmäßig Fluchtkorridore ein. Viele Experten kritisieren durchaus auch die massive israelische Offensive, die Blockade des Gaza-Streifens, die humanitären Folgen und die hohen „Kollateralschäden”. Aber kein ernstzunehmender Experte wirft Israel jetzt „wahllose” Angriffe vor.

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Die Verantwortung der Hamas an den zivilen Opfern erwähnt Greenpeace außerdem nicht. Dabei operiert die Terrororganisation aus den Wohngebieten heraus, soll laut israelischen Angaben sogar von Schulen, Kindergärten oder Moscheen aus Raketenangriffe starten. Zudem soll sie Zivilisten an der Flucht in den Süden hindern und sie als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Selbst der Beschuss von Krankenhäusern kann laut Völkerrechtsexperten vom Kriegsrecht gedeckt sein, wenn diese für militärische Zwecke missbraucht werden. So scheint es auch im Gaza-Streifen zu sein, gerade erst wurden Aufnahmen von Tunnelsystemen und möglichen Verstecken für Geiseln unter einem Krankenhaus veröffentlicht.

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Das Leid der Zivilisten spielt der Hamas in die Hände, um Israel als Täter darzustellen. Bei Greenpeace scheint diese Strategie aufgegangen zu sein.

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