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  • Ein Bild, das fassungslos macht: Tierquäler köpften am Baumwall eine Stadttaube.
  • Foto: Gandolfs Taubenfreunde

Grausame Tat in Hamburg: Widerwärtig: Wer hat diese Taube geköpft?

Neustadt –

Widerlich und verachtenswert! Anders lässt sich kaum zusammenfassen, was sich in der Nacht auf Samstag am Baumwall in Hamburg zugetragen hat: Dort wurde auf grausamste Weise eine Taube hingerichtet. Taubenfreunde haben Strafanzeige erstattet und für sachdienliche Hinweise eine Belohnung von 500 Euro ausgelobt.

Philipp Gabe betreibt gemeinsam mit anderen Taubenschützern die Facebookseite „Gandolfs Taubenfreunde Hamburg“. Zweck der Seite ist unter anderem, sich um verletzte und in Not befindliche Stadttauben zu kümmern. Am Wochenende erreichten den Tierfreund und seine Kollegen grausame Bilder einer widerwärtigen Tierquälerei: Unter der U-Bahnbrücke am Baumwall (Neustadt) wurde von Unbekannten eine junge Stadttaube regelrecht hingerichtet. Unter Zuhilfenahme eines Steinblocks, wie er zum Aufstellen und Beschweren von Bauzäunen Verwendung findet, wurde das Tier einfach geköpft. 

Tierquälerei in Hamburg: Strafanzeige gegen Unbekannt

„So etwas macht einfach sprachlos. Wir bekommen immer wieder Fotos von gequälten Tauben, bei denen wir dann aber noch aktiv werden und sie aufpäppeln können. Wenn aber so rigoros getötet wird, fällt es einem wirklich schwer, das zu ertragen“, sagt Philipp Gabe im Gespräch mit der MOPO.

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Vermutlich sind mehrere Personen für die Tierquälerei am Baumwall verantwortlich, denn eine Einzelperson hätte nicht gleichzeitig die Taube festhalten und den schweren Stein anheben und fallen lassen können. Wie Philipp Gabe bestätigt, wurde bereits Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. „Stadttauben haben keine Lobby. Aber solche Vorfälle dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden“, sagt Gabe. Deshalb haben „Gandolfs Taubenfreunde“ aus privaten Mitteln eine Belohnung von 500 Euro für sachdienliche Hinweise zur Klärung der Tierquälerei ausgesetzt. 

Reizthema Stadttauben in Hamburg

Dass Stadttauben ein so großes Reizthema sind und auf breite Ablehnung stoßen, liegt für Gabe zum Großteil an weitergetragenen Fehlinformationen. „Es heißt, die Tiere seien schmutzig und würden so viele Krankheiten übertragen. Das wurde aber schon vielfach wissenschaftlich widerlegt. Das Gegenteil ist der Fall: Tauben sind sehr reinliche und soziale Tiere.“

Das vom Senat beschlossene Fütterungsverbot für Tauben ist für den 31-Jährigen dementsprechend keine gute Lösung. „Natürlich gibt es eine Überpopulation und für die Tauben selbst ist es das schlimmste, sich Lebensraum, Brutplätze und Nahrung mit so vielen anderen Tieren teilen zu müssen.“ Bei einem Fütterungsverbot allerdings lasse man die Tiere grausam verhungern.

Taubenfreunde plädieren für das „Augsburger Modell“

Gabe und seine Kollegen von „Gandolfs Taubenfreunden“ plädieren deshalb wie auch der Tierschutzverein und Hamburger Stadttauben e.V. für das sogenannte „Augsburger Modell“. In der Fuggerstadt gibt es bereits seit über 20 Jahren ein funktionierendes Taubenmanagement, das auf der Einrichtung von betreuten Taubenschlägen basiert. Die Fortpflanzung der Tiere wird dort unter Einhaltung des Tierschutzes ebenfalls kontrolliert.

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Bevor ein solches System jedoch in Hamburg eingeführt und etabliert ist, „steht noch viel Arbeit bevor“, sagt Gabe. Kurzfristig gehe es darum, grausame Taten wie jene von Samstagnacht aufzuklären und weitere Verbrechen dieser Art zu verhindern. Wer Hinweise zu der Tierquälerei am Baumwall geben kann, kann sich über die Facebookseite von „Gandolfs Taubenfreunde“ melden. Philipp Gabe: „Wir hoffen auf den einen oder anderen Hinweis.“

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