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Geschlossen wegen Insolvenz
  • Zahlreiche Krisen machen Hamburger Unternehmen zu schaffen, einige gehen pleite.
  • Foto: picture alliance / Frank May | Frank May

Görtz und Staples erst der Anfang? Hamburgs Firmenpleiten nehmen zu

Immer mehr Pleiten in Hamburg: Im Bundesvergleich landet die Stadt bei den Unternehmensinsolvenzen auf dem drittletzten Platz. Vor allem Großinsolvenzen nehmen zu.

Die zahlreichen sich überlagernden Krisen haben Hamburg bei den Unternehmensinsolvenzen im Bundesvergleich auf den drittletzten Platz abrutschen lassen. Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform kamen in diesem Jahr in Hamburg auf 10.000 Unternehmen 62 Firmenpleiten (im Jahr zuvor waren es 57 und Hamburg lag auf dem viertletzten Platz). Noch schlechter schnitten in diesem Jahr nur die beiden anderen Stadtstaaten Berlin (86 Pleiten auf 10.000 Unternehmen) und Bremen (82). Die wenigsten Insolvenzen verzeichnete in diesem Jahr der Freistaat Bayern mit 35 je 10.000 Firmen, im vergangenen Jahr war es Brandenburg mit 29 Pleiten.

Inflation, steigende Zinsen und Energiekosten sind Gründe

Vor allem Großinsolvenzen haben zugenommen – allen voran die neuerliche Insolvenz des europaweit größten Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof mit seinen rund 17.000 Beschäftigten. Aber auch zwei große Hamburger Unternehmen mussten Insolvenz anmelden, zum einen der Schuhhändler Görtz mit 1800 Beschäftigten, zum anderen der Büroartikelhändler OfficeCentre GmbH mit seiner deutschen Handelskette Staples und 900 Beschäftigten. Im Nordosten kamen die MV Werften mit 2300 Beschäftigten hinzu.

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Bundesweit stellte Creditreform erstmals seit der Weltfinanzkrise im Jahr 2009 wieder einen Anstieg bei den Firmenpleiten fest. „Die anhaltende Inflation, die steigenden Zinsen und Energiekosten sowie eine zunehmend verschärfte Wettbewerbssituation gehen bei vielen Unternehmen an die Substanz“, sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik Ludwig Hantzsch. Insgesamt habe es in diesem Jahr 14.700 Unternehmensinsolvenzen gegeben – 570 oder 4,0 Prozent mehr als 2021. Direkt davon betroffen waren in diesem Jahr geschätzt 175.000 Beschäftigte – 34.000 mehr als 2021.(dpa/mp)

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