• Diese Visualisierung zeigt, wie sich die Initiative „Altstadt für Alle“ einst die Überdeckelung der Gleisanlage vorgestellt hat. Statt einer Parkanlage soll es künftig wohl jetzt eine große Glasdach geben.
  • Foto: REICHWALDSCHULTZ/hfr

Gleis-Deckel und neuer Tunnel: So soll Hamburgs Hauptbahnhof endlich entlastet werden

Der Hauptbahnhof ist Hamburgs Verkehrsschlagader. Mehr als 500.000 Reisende sind hier täglich unterwegs, dazu Hunderte Bahnen und Züge – und alles drängt sich dicht an dicht! Weil das Bahnhofsgebäude seine Kapazitäten längst überschritten hat, soll es erweitert werden – deutlich umfangreicher als ursprünglich geplant.

Bekannt waren bislang mehrere Einzelmaßnahmen für das Bahnhofsgebäude, etwa eine Erweiterung im Osten in Richtung Hachmannplatz oder eben auch die Überdachung der Steintorbrücke im Süden. Für Letztere zeichnet sich jedoch eine XXL-Lösung ab. Bereits im November hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags 3,1 Millionen Euro für eine Machbarkeitsstudie zur Überdeckelung der Gleisfläche zwischen Steintorbrücke und Altmannbrücke zur Verfügung gestellt.

Der Hauptbahnhof soll eine Glaskonstruktion erhalten. Vom Bund gibt es jetzt Millionen für eine Machbarkeitsstudie.

Der Hauptbahnhof soll eine Glaskonstruktion erhalten. Vom Bund gibt es jetzt Millionen für eine Machbarkeitsstudie.

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Deutsche Bahn

Hamburger Hauptbahnhof: Neue Pläne! S-Bahn-Gleise sollen unter die Erde

„Eine bestechende Idee“, sagt Ole Thorben Buschhüter (SPD). Der Vorsitzende des Hamburger Verkehrsausschusses verweist allerdings darauf, dass eine Überdachung eher eine städtebauliche denn eine verkehrspolitische Angelegenheit wäre. Und die Idee selbst ist eigentlich auch nicht neu. Bereits Ende 2018 forderte die Initiative „Altstadt für Alle“ eine Überdeckelung der tristen Gleisanlage mit einer Parkanlage. Die Pläne wurden jedoch rasch abgebügelt. Jetzt steht zumindest eine gläserne Überdachung wieder auf der Agenda. Und noch mehr.

Video: Neue Machbarkeitsstudie für Hamburgs Hauptbahnhof

„Das große Problem im Hamburger Bereich ist nicht nur für die Hamburger der Hauptbahnhof, sondern auch für alle Norddeutschen“, sagt Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

Wenn künftig sowohl Passagier- als auch Güterverkehr noch deutlich zunehmen, werde er „zu einem noch größeren Nadelöhr werden, als er es heute schon ist“. Um den Bahnhof zu entlasten, hatte Ferlemann zuletzt einen S-Bahn-Tunnel unter dem Hauptbahnhof ins Gespräch gebracht. Dafür müsse nun schnell eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden.

Hamburg: Schlump soll zum Umsteigbahnhof ausgebaut werden

„Die einzige Chance, die Kapazität des Hamburger Hauptbahnhofs spürbar zu erhöhen, ist die Verlegung der S-Bahn unter den Bahnhof. Damit werden die vorhandenen S-Bahngleise für den Fernverkehr frei“, sagt auch der Hamburger CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering.

In dem Zusammenhang müsse dann die Haltestelle Schlump zum Umsteigebahnhof ausgebaut werden. Alles andere wären nur kosmetische Maßnahmen, die keine wirkliche Entlastung bringen. Um die Maßnahmen umzusetzen, machen sich CDU-Verkehrspolitiker als ganz Norddeutschland für ein einfacheres Planungsrecht stark. Kern der Forderung ist dabei, dass das Verbandsklagerecht eingeschränkt werden sollte. Und mit Ferlemann wissen sie einen einflussreichen Unterstützer auf ihrer Seite.

Hamburg: FDP und Linke reagieren verhalten auf die Pläne

Ewald Aukes (FDP) warnt angesichts der neuen Pläne unterdessen vor „dem Wahlkampf geschuldeten Überbietungswettkämpfen“. Und auch Heike Sudmann (Linke) bleibt skeptisch. „Nur schöne Pläne reichen nicht. Mir fehlt eine klare Ansage der DB und der Bundesregierung, für welche Kapazitäten sie denn planen.“

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