In der Nähe des Volksparkstadions entsteht eine neue, riesige Müllverbrennungsanlage.

In der Nähe des Volksparkstadions entsteht eine neue, riesige Müllverbrennungsanlage. Foto: Florian Quandt

Gigantisches Bauprojekt am Volkspark: Hier will Hamburg Müll revolutionieren

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In der Nähe des Volksparks wächst seit einiger Zeit ein gigantisches Gebilde in die Höhe, das vor allem Autofahrern auf der A7 ins Auge fällt. Dabei handelt es sich laut der Stadtreinigung um die modernste Entsorgungsanlage Europas. Was unterscheidet diese Anlage von anderen und wann wird der erste Abfall dort eingeliefert?

Seit 2023 baut die Stadtreinigung im Stadtteil Bahrenfeld eine neue Müllentsorgungsanlage, nicht weit vom HSV-Stadion entfernt. Im August, so sagt es das Baustellen-Tagebuch, haben die Arbeiten am Kessel begonnen und im September ging es los mit dem Stahlbau der Abgasreinigung.

Das kann die neue Hamburger Müllentsorgungsanlage

Offiziell nennt die Stadtreinigung die neue, gigantische Müllverbrennungsanlage „Zentrum für Ressourcen und Energie“: Im Sommer soll die Anlage künftig bis zu 21,2 Megawatt Strom und im Winter bis zu 75 Megawatt Fernwärme ins Netz einspeisen. Damit sollen bis zu 40.000 Hamburger Haushalte mit Fernwärme und Storm versorgt werden.

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Besonders wird demnach die Sortieranlage für Hausmüll sein: Sensoren, Siebe und Magneten filtern künftig Metalle, Kunststoffe und Glas aus dem Müll. Aus jährlich etwa 145.000 Tonnen Hausmüll sollen so rund 10.000 Tonnen zurückgewonnen werden. Die restlichen 135.000 Tonnen werden verbrannt. Dazu kommen Gewerbeabfälle, Altholz und Grünabfälle, die ebenfalls direkt verbrannt werden.

Neue Müllverbrennungsanlage soll 2026 in Betrieb gehen

Auf dem Gelände der neuen Anlage war bis zum Jahr 2015 die Müllverwertungsanlage Stellinger Moor aktiv. Diese war die erste ihrer Art gewesen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den 70er Jahren in Hamburg neu errichtet wurde. Dann sollte sie allerdings Platz machen für moderne Recyclingtechnik und umweltfreundliche Energieerzeugung und wurde schließlich stillgelegt und abgerissen.

Fertig werden soll die Anlage im Herbst 2026, sodass sie ab der Heizperiode 2026/2027 in Betrieb gehen kann. Ursprünglich war mal von 2025 die Rede. Und auch die Kosten sind gestiegen: Bei der Grundsteinlegung sprach die Stadtreinigung von 450 Millionen Euro – inzwischen sind daraus 500 Millionen geworden. (aba)

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