x
x
x
  • In Räumlichkeiten, die mit dem radioaktiven Radon verseucht sind, sollte sich keiner aufhalten. Doch viele wissen nichts von der Kontamination ihrer eigenen vier Wände. 
  • Foto: picture alliance/dpa

Giftige Gase in Hamburg: Behörde empfiehlt Messungen in Innenräumen

Am 7. November war der europäische Welttag des Radons. Dies nahm die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (BJV) zum Anlass, um über das Edelgas aufzuklären und verleiht kostenlos Radon-Kurzzeit-Messgeräte. Die Messung von Radon-Belastung in Innenräumen kann überlebenswichtig sein, denn das Edelgas ist nach dem Rauchen die zweit häufigste Ursache für das Entstehen von Lungenkrebs. 

Was genau ist Radon eigentlich? Radon ist ein radioaktives Edelgas im Erdreich und entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Uran, das in jedem Boden und Gestein, als auch in jeder Region, in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommt. In Deutschland sind im norddeutschen Tiefland, zu dem auch Hamburg gehört, die Radon-Konzentrationen meist niedrig, was jedoch keine Entwarnung bedeutet.

Hier konnten vor allem in Innenräumen, die dem Erdboden nahe sind, gesundheitlich bedenkliche Radon-Konzentrationen nachgewiesen werden, wie Einzelmessungen zeigen.

Hamburg: Besonders stark sind Keller und Souterrains betroffen

Durch undichte Stellen, direkte Durchbrüche im Fußboden zum Erdreich, wie sie als Abläufe in Waschkellern und dergleichen vorkommen können, kann sich das Edelgas in der Raumluft ansammeln. Wird es über einen längeren Zeitraum in erhöhter Konzentration eingeatmet, steigt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Laut Weltgesundheitsorganisation ist Radon nach Rauchen weltweit die zweithäufigste Ursache, an Lungenkrebs zu erkranken.

Kampf gegen Krebserreger: Kostenlose Radon-Messgeräten

Was das Edelgas besonders heimtückisch macht ist, dass es mit menschlichen Sinnen nicht wahrzunehmen ist – es ist geruch-, geschmack- und farblos. Unmöglich also, es ohne entsprechende Messgeräte nachzuweisen. Man könnte sich und seine Familie demnach unwissentlich über Jahre dem tödlichen Gas aussetzen.

Das könnte Sie auch interessieren: Experten alarmiert Deutsche Kinder werden immer dicker!

Um genau das zu verhindern, empfiehlt die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz die Radon-Messungen. Dafür verleiht sie kostenlos Radon-Kurzzeit-Messgeräte. „Alle Interessierten Bürgerinnen und Bürger wenden sich bitte per E-Mail an radon@justiz.hamburg.de”, heißt es in der Pressemitteilung der BJV.

Gesundheitsgefahr von Radon wird unterschätzt

Um mehr Aufmerksamkeit auf das Radon-Problem zu lenken, hat der europäische Radonverband den 7. November – den Geburtstag der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie – zum europäischen Radontag ernannt.” In der Pressemitteilung heißt es weiter, dass „die Gesundheitsgefahr durch Radon laut einer Umfrage des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) unterschätzt wird.” (mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp