Raum für neue Wohnquartiere: Hamburg kauft großes Areal zurück
Hamburg geht beim Bund auf Einkaufstour – für 6,4 Millionen Euro: So viel lässt sich Berlin die alte Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße kosten. Die soll ein verbindendes grünes Band bilden und Raum für drei neue Wohnquartiere bieten.
Hamburg geht beim Bund auf Einkaufstour – für 6,4 Millionen Euro: So viel lässt sich Berlin die alte Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße kosten. Hamburg will damit die Quartiersentwicklung auf der Elbinsel Wilhelmsburg vorantreiben.
Das 163.000 Quadratmeter große Areal zwischen den Anschlussstellen Wilhelmsburg und Georgswerder, über das bis 2019 die nach Osten verlegte Bundesstraße 75 führte, soll alsbald an die Stadt übertragen werden, wie Finanzsenator Andreas Dressel, Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (beide SPD) und Christoph Krupp, Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, am Dienstag sagten. Allerdings muss der Haushaltsausschuss des Bundestages dem Verkauf noch zustimmen.
Neue Wohnquartiere für Hamburg-Wilhelmsburg
Neben drei neuen Wohnquartieren soll dort auch eine neue grüne Landschaftsachse entstehen. Insgesamt sollen in den Quartieren Wilhelmsburger Rathausviertel, Elbinselquartier und Spreehafenviertel rund 4800 Wohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen entstehen, außerdem ein Schulcampus mit allen drei Schulformen für 1500 Schüler. Die neue Landschaftsachse soll den Inselpark zusammenführen und diverse Sport-, Freizeit und Erholungsangebote bieten.
Der Ankauf passe perfekt „in unsere neue, aktive Bodenpolitik, bei der wir den Umfang der städtischen Flächen perspektivisch erweitern wollen, um städtische Einflussmöglichkeiten zu sichern”, sagte Dressel.
B75 teilte Hamburg-Wilhelmsburg über lange Jahre
Stapelfeldt erinnerte daran, dass die B75 Wilhelmsburg lange Jahre durchschnitten habe. Nun sollten dort in flächenschonender Weise Quartiere mit lebendigen Nachbarschaften entstehen, „die miteinander und mit den umgebenden Vierteln so gut verknüpft sind, dass sie die trennende Wirkung der Alttrasse aufheben”. Das gewachsene Miteinander von Gewerbe und Wohnvierteln, durch das Wilhelmsburg geprägt sei, solle erhalten und zeitgemäß weiterentwickelt werden.
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„Durch den Rückbau der Wilhelmsburger Reichsstraße wächst zusammen, was zusammengehört”, sagte Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne). „Wir schließen die Wunde, die diese Autostraße im Inselpark bedeutete, und wir können jetzt die Grünanlage mit ihren Gärten, Wasserläufen und alten Baumbeständen als eine zusammenhängende Fläche entwickeln.” (fkm/dpa)