Waffe auf schlafende Kinder gerichtet: Angeklagter wehrt sich gegen Urteil
Die damals sieben und neun Jahre alten Kinder schliefen tief und fest, als jemand heimlich in ihr Zimmer eindrang und ein Foto von ihnen schoss – während eine Pistole auf sie gerichtet war. Schon vor mehr als einem Jahr wurde der Angeklagte (37) verurteilt, er legte Berufung ein. Nun kommt es erneut zum Prozess.
Dem Mann war es laut Anklage im Dezember 2017 gelungen, heimlich in das Kinderzimmer der Villa in Rotherbaum einzudringen und ein Foto zu machen. Auf dem Bild ist zu sehen, wie eine Pistole auf die schlafenden Schüler gerichtet ist.
Angeklagter soll Kinder beim Schlafen fotografiert haben
Im Januar 2018 soll der Angeklagte dann das Bild zusammen mit einem anonymen Erpresserschreiben und vier Patronenhülsen in eins der Kinderzimmer gelegt haben. In dem Brief soll der 37-Jährige von der Hamburger Unternehmerfamilie 300.000 Euro gefordert haben. Ansonsten würden die Kinder entführt oder getötet. Er fordere das Geld aber nur, weil er dies für die OP seines herzkranken Sohnes benötige, hieß es in dem Schreiben weiter.
Die Mutter der Kinder ging allerdings nicht darauf ein, sondern informierte die Polizei. Die kamen schließlich auf den Angeklagten, einen Bekannten der Familie, weil er zu der Zeit gerade zu Besuch war und in der Villa wohnte.
Im Oktober 2023 wurde er vom Amtsgericht wegen räuberischer Erpressung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sieben Monaten verurteilt. Jetzt geht er in Berufung, der Prozess startet am Donnerstag, 20. Februar vor dem Landgericht Hamburg. (aba)
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