Während der kleine Mahir (r.) schwer verletzt überlebte, starb sein Zwillingsbruder Mirza im Krankenhaus. Ab Donnerstag stehen die beiden Männer vor Gericht, die sich im August 2024 ein Autorennen lieferten – und dabei den Zweijährigen töteten.

Während der kleine Mahir (r.) schwer verletzt überlebte, starb sein Zwillingsbruder Mirza im Krankenhaus. Foto: crimespot.de/picture alliance/ABBFoto

Tödliches Autorennen mitten in Hamburg: Kein Mord – aber lange Haftstrafen

Sie fuhren vor fast genau einem Jahr auf dem Schiffbeker Weg ein illegales Rennen, verloren die Kontrolle über ihre Wagen: Es kam zum fatalen Crash, acht Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, ein kleiner Junge starb. Die beiden jungen Männer waren wegen Mordes angeklagt, nun hat das Gericht die Fahrer eines Mercedes und eines Tesla verurteilt.

Die 23 und 25 Jahre alten Männer müssen für sieben beziehungsweise siebeneinhalb Jahre in Haft. Haseeb K. und Moritz P. waren am 26. August 2024 über den Schiffbeker Weg gerast. Die Polizei ermittelte später, dass sie bei ihrem mit bis zu 178 km/h, fast dem Vierfachen der erlaubten Geschwindigkeit, unterwegs waren.

Beide Wagen krachten gegen den Ford von Esengül K.: Die 40-Jährige wurde schwer verletzt, ebenso einer ihrer beiden erst zwei Jahre alten Zwillingssöhne. Doch während Esengül und Mahir überlebten, starb der kleine Mirza.

Zweijähriger totgerast: Kein Mord – aber lange Haft

Deswegen waren die jungen Männer wegen Mordes angeklagt, Staatsanwaltschaft und Nebenklage forderten lebenslange Haftstrafen. Dem schloss sich das Gericht jedoch nicht an, das Urteil erging wegen eines illegalen Autorennens mit Todesfolge. Außerdem wird den Männern der Führerschein entzogen.

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Zur Begründung hieß es vom Richter: „Die Angeklagten haben keinen Mord begangen, weil sie nicht mit Tötungsvorsatz handelten.“ Zudem seien sie nicht vorbestraft und „fest im Lebens- und Berufsalltag integriert“.

Unzweifelhaft sei aber, dass ein Rennen stattgefunden habe: „Das Beschleunigungsverhalten lässt keine anderen Schlüsse zu: Sie wollten sich in einem Rennen messen.“

Der Richter stellte auch fest: „Die beiden Angeklagten sind für den Tod eines zweijährigen Kindes verantwortlich. Etwas Schlimmeres kann man sich als Eltern gar nicht vorstellen. Das ist unfassbar schmerzhaft, es bleibt die Leere.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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