Bestseller Autorin Alexandra auf Ihrem Hausboot in Moorfleet ermordert – nun gibt es neue Details

Links der Tatort, rechts das Opfer: Die Autorin Alexandra Fröhlich wurde auf ihrem Hausboot getötet. Foto: RUEGA / dpa | Melanie Dreysse

Mord auf Hausboot: Sohn der getöteten Autorin vor Gericht

Am 22. April wurde die Hamburger Bestsellerautorin Alexandra Fröhlich auf ihrem Hausboot im Schlaf erschlagen. Kurz darauf wurde ihr Sohn wegen Mordverdachts festgenommen. Nun steht der 23-Jährige vor dem Landgericht. Doch es ist unklar, ob er tatsächlich für die Tat bestraft werden kann.

Der Angeklagte sitzt während der Verlesung der Anklage kerzengerade da. Die Fragen der Richterin beantwortet er mit kurzem Nicken und ernster Miene. Einmal schielt er rüber in den Zuschauersaal, in dem etwas mehr als 20 Besucher sitzen. Die Augen wandern nach rechts, doch der Oberkörper bleibt starr nach vorn gerichtet.

Hausboot-Prozess: Angeklagter soll schuldunfähig sein

Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod der Hamburger Autorin auf einem Hausboot in Moorfleet steht der Sohn vor dem Landgericht Hamburg. Dem 23-Jährigen wird Mord aus Heimtücke vorgeworfen, wie die Staatsanwältin sagt. Mit einem unbekannten Gegenstand, womöglich einem Hammer, soll er mehrfach auf seine Mutter eingeschlagen haben, während diese bei sich auf dem Hausboot schlief. Die 58-Jährige erlitt ein offenes Schädelhirntrauma und starb noch am Tatort.



Der Angeklagte hatte nach der Tat selbst die Polizei gerufen und berichtet, dass er seine Mutter tot im Bett gefunden habe. Zunächst wurde er laut Staatsanwaltschaft als Zeuge verhört. Später konnten Beweise sichergestellt werden, die auf ihn als Täter hinwiesen. Daraufhin wurde der 23-Jährige am 6. Mai in Rothenburgsort festgenommen.

Die Behörde geht nach vorläufiger Einschätzung eines Sachverständigen davon aus, dass der Sohn bei der Tat schuldunfähig war. Laut Staatsanwältin leidet er an einer schizophrenen Störung. In dem sogenannten Sicherungsverfahren geht es um eine mögliche Unterbringung des 23-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus.

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Während des Prozessauftakts wirkt der junge Mann, als würde er die Dimension des Prozesses gar nicht begreifen. Auch auf die schweren Anschuldigungen gegen ihn zeigt er keine Reaktion. Als die Zuschauer den Saal bereits verlassen, redet sein Verteidiger noch ruhig auf ihn ein. Er scheint zu versuchen, ihm die Situation zu erklären.

Das Verfahren könnte ab kommender Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt werden. Das Urteil soll am 10. Dezember fallen. (mit dpa)

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