Gerichtsgebäude aus der Kaiserzeit

Der Prozess findet im Strafjustizgebäude statt. (Archivbild) Foto: dpa | Markus Scholz

Hamburger soll Sohn einem Pastor zum Missbrauch verkauft haben

Die Vorwürfe sind ungeheuerlich: Ein Vater (47) soll seinen damals 15-jährigen Sohn gegen Geld für sexuelle Dienste angeboten haben. Ab März 2022 soll der Vater sein Kind erstmals einem Pastor „verkauft“ haben – für 2800 Euro. Es folgten weitere erzwungene Treffen des Sohnes mit Missbrauchstätern. Am kommenden Dienstag muss sich der Vater vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Vorwurf: besonders schwere Zwangsprostitution.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, sich im März 2022 mit einem Pastor abgesprochen zu haben: Er gibt seinen Sohn für sexuelle Machenschaften her und der Pastor zahlt ihm dafür 2800 Euro. Im selben Monat trafen sich Vater, Sohn und Pastor in Ochsenwerder, heißt es in der Anklage. Das Geld wurde übergeben und der Sohn anschließend zu sexuellen Handlungen gedrängt worden sein – die er gegen seinen Willen unter großem Druck schließlich abgeliefert habe. Der Vater drohte dem Jungen laut Anklage mit „großen Konsequenzen“, würde er sich widersetzen.

Vater soll seinen Sohn online angeboten haben

Nach diesem ersten Missbrauch arrangierte der Vater laut Anklage weitere Treffen mit Freiern. Über Online-Escort-Profile soll er seinen Sohn „angeboten“ haben. Dadurch sei es bis Juni 2022 noch zu fünf weiteren Treffen mit Missbrauchstätern gekommen – zwei Treffen davon sollen wieder mit dem Pastor gewesen sein. Dieser wird in einem anderen Prozess separat juristisch verfolgt. Der Vater soll Ort und Preis der sexuellen Dienstleistungen festgelegt und einen großen Anteil der Einnahmen für sich behalten haben.

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Obwohl sein Sohn laut Anklage immer wieder Bedenken gegen die Prostitution äußerte, ließ sich sein Vater nicht davon abbringen. Er drohte seinem Sohn laut Anklage Gewalt an, würde dieser sich jemandem anvertrauen.

Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.

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