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  • Foto: Quandt

Gerade erst gesäubert: Umstrittenes Bismarck-Denkmal in Hamburg erneut beschmiert

Altona –

„Fuck you“ haben Unbekannte in der Nacht zu Mittwoch auf den Sockel der Bismarck-Statue im Schleepark in Altona gesprayt – nicht der erste Anschlag auf das umstrittene Standbild. Der „eiserne Kanzler“ war gerade erst saniert worden. Der Staatsschutz ermittelt.

Es ist erst wenige Wochen her, da wurde Otto von Bismarck im Juni von roten Farbbeuteln getroffen, sah aus wie von Blut überströmt. Auch damals hat der Staatsschutz hat Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung mit einem politischen Hintergrund aufgenommen.

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Altona: Bismarck-Denkmal erneut beschmiert

Man vermutet hinter der Attacke Aktivisten, die Bismarck als Symbol für die deutschen Kolonialverbrechen angreifen wollten. Das „A“ in einem Kreis („Anarchisten-A“), das nun auf dem Sockel prangt, deutet erneut auf einen politischen Hintergrund hin, wie ein Sprecher der Polizei auf MOPO-Nachfrage erklärt.

Farbattacke-Bismarck-Denkmal

Juni 2020: Die Otto von Bismarck-Staue im Schleepark in Altona wurde mit Farbbeuteln beworfen. 

Foto:

picture alliance/dpa

Nach dem Farbbeutel-Anschlag hatte es Diskussionen gegeben, weil die Bezirksamts-Chefin von Altona, Stefanie von Berg (Grüne), unter anderem auf Facebook erklärt hatte, das Denkmal solle nicht sofort, sondern erst beim nächsten turnusmäßigen Termin gereinigt werden. Die CDU warf ihr daraufhin vor, sie würde die Taten einer radikalen Szene verharmlosen.

Wie der Bezirk mitteilt, sollen die neuerlichen Schmierereien Ende kommender Woche entfernt werden. Der Aufwand ist geringer als bei den großflächigen Spuren der Farbbeutel.

Im Rahmen der deutschen „Black Lives Matter“-Bewegung hatte es in der jüngsten Vergangenheit auch erbitterte Diskussionen um Bismarck-Denkmäler gegeben. Das weltweit größte steht im Alten Elbpark und wird derzeit für neun Millionen Euro saniert.

Hamburg: Streit um Bismarck-Denkmäler

Um die Rolle des Reichskanzlers in der deutschen Kolonialzeit kritisch aufzuarbeiten, schlägt Kultursenator Karsten Brosda (SPD) einen Wettbewerb zur künstlerischen Umgestaltung vor.

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