x
x
x
  • Foto: Florian Quandt

Geisterhaus mitten in Hamburg: Diese Villa verfällt seit Jahrzehnten – Abriss naht

Bahrenfeld –

Die Villa an der Ecke Schnackenburgallee / Holstenkamp in Bahrenfeld dürfte Hamburgs bekanntester „Lost Place“ sein. Täglich passieren Tausende Autofahrer die verkehrsreiche Kreuzung und fragen sich, was wohl das Geheimnis des Geisterhauses sei. Die MOPO hat mal nachgeschaut.

Vorsichtig fahren wir über einen Kopfstein-gepflasterte Zufahrt und nähern uns respektvoll dem immer noch eindrucksvollen Haus. Die Tür steht auf und wir spähen einmal hinein. Unser Blick fällt auf vermoderten Stuck. Über Jahre ist Wasser durch das Dach ins Gebäude gelaufen. Doch die untere Etage ist noch relativ gut in Schuss.

_QUA4263

Der zugewucherte Nebeneingang des Hauses an der Schnackenburgallee. Schade um die schöne alte Holztür.

Foto:

Florian Quandt

Plötzlich stehen wir in einem Raum vor einem knallbunten Kunstwerk! Offenbar haben hier noch vor Kurzem Streetart-Künstler die Ruine als Atelier genutzt. Spannend.

Dieses Kunstwerk ist erst vor Kurzem entstanden. Offenbar nutzen Streetart-Künstler die verfallene Villa als Atelier.

Dieses Kunstwerk ist erst vor Kurzem entstanden. Offenbar nutzen Streetart-Künstler die verfallene Villa als Atelier.

Foto:

Florian Quandt

Aber auch der früher Bewohner hatte Interesse an Kunst. In einem Treppenhaus sind die Reste eines großen Wandgemäldes zu sehen. Im Übrigen hatte der Bewohner einen Hang zu Holzverkleidungen. Der Eingangsbereich ist komplett vertäfelt, alles wirkt düster und etwas unheimlich. Im Kontrast dazu die bunten Graffiti, die an den Wänden prangen.

Blick in eines der beiden Treppenhäuser. Neben farbigen Glasscheiben ist hier ein Wandgemälde zu sehen.

Blick in eines der beiden Treppenhäuser. Neben farbigen Glasscheiben ist hier ein Wandgemälde zu sehen.

Foto:

Florian Quandt

Anfang 2018 war die MOPO schon einmal vor Ort. Damals lebte hier noch ganz allein ein 79-Jähriger Mann. Der rechnete offenbar mit dem Weltuntergang und stapelte in der Küche mal eben gut 200 Wasserflaschen. Ob er nicht lieber umziehen wolle, fragten wir den Senior damals. Doch er entgegnete: „Das passt nicht in meine Gedanken.“ Aber irgendwann passte es dann wohl doch.

Video: Lebt in diesem gruseligen Anwesen noch jemand?

Der Eigentümer der Villa ist die Stadt. Die will nun in naher Zukunft abreißen lassen. Laut Bezirksamt Altona ist die Abrissgenehmigung dazu erteilt worden. Eines ist sicher: Ein Wohnhaus wird an dieser verkehrsreichen Ecke sicher nicht entstehen. Stattdessen soll nach dem Abriss vermutlich das hinter der Villa liegende Gewerbegebiet erweitert werden.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp