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Schon im November waren die meisten S-Bahnen ausgefallen, als die GDL zum Warnstreik der Lokführer aufgerufen hatte.
  • Schon im November waren die meisten S-Bahnen ausgefallen, als die GDL zum Warnstreik der Lokführer aufgerufen hatte.
  • Foto: picture alliance/dpa/Bodo Marks

24-Stunden-Bahnstreik hat begonnen: Was bedeutet das für Hamburg?

Es sind harte Tage für Bahnreisende: Erst Schnee-Chaos, jetzt ein 24-Stunden-Streik der Lokführergewerkschaft GDL. Fahrgäste müssen sich auf starke Einschränkungen im Regional- und Fernverkehr einstellen – inwiefern ist Hamburg betroffen?

Gestreikt wird von Donnerstagabend (22 Uhr) bis Freitagabend (22 Uhr) – laut der Deutschen Bahn werde es bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. „Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt“, teilte das Unternehmen mit.

Streik: S-Bahn Hamburg richtet Notfahrplan ein

Was bedeutet der Streik für den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg? Die S-Bahn richtet – wie schon bei vergangenen Streiks – einen Notfahrplan ein, wie ein Sprecher der MOPO am Donnerstagvormittag sagte. Wie dieses „Grundangebot“ genau aussehen wird, soll im Laufe des Tages bekannt gegeben werden. Bei vergangenen Streiks fuhren einzelne S-Bahnen zum Beispiel im 20-Minuten-Takt.

Die U-Bahn ist von dem Streik nicht betroffen, weil sie – im Gegensatz zur S-Bahn – nicht zur Deutschen Bahn gehört. Dafür wird es in den Bahnen aber wohl besonders voll.

Metronom vom Streik nicht betroffen

Für Metronom-Reisende gibt es grundsätzlich gute Nachrichten: Mitarbeiter der Metronom Eisenbahn Gesellschaft sind nämlich nicht zum Streik aufgerufen – allerdings kann es trotzdem zu einzelnen Einschränkungen kommen, weil zum Beispiel von der Deutschen Bahn betriebene Stellwerke nicht besetzt sein werden.

Generell sei während des Streiks mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen in den Metronom-Zügen zu rechnen. Das Unternehmen empfiehlt, mehr Zeit für die Fahrt einzuplanen und sich vor Fahrtantritt zu informieren.

Notfallplan für Fern- und Regionalverkehr – Zugbindung aufgehoben

Die Deutsche Bahn richtet für den Fern- und Regionalverkehr einen Notfahrplan ein – dieser sichere allerdings nur ein sehr begrenztes Zugangebot. Die Zugbindung ist während des Streiks aufgehoben: Fahrgäste, die ihre Reise verschieben wollen, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen.

Außerdem können Fahrgäste ihre Reise kostenlos vorverlegen und bereits am Donnerstag fahren. Die Deutsche Bahn empfiehlt jedoch, rechtzeitig loszufahren, weil schon vor dem offiziellen Streikbeginn um 22 Uhr mit ersten Einschränkungen zu rechnen sei.

Von dem GDL-Streik ist neben dem Personalverkehr auch der Güterverkehr betroffen – hier beginnt der Streik am Donnerstag sogar schon um 18 Uhr.

GDL will Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter

Zuletzt streikte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November. Mit dem Streik am Freitag will die Gewerkschaft unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Tarifverhandlungen am 24. November für gescheitert erklärt, weil die Bahn unter anderem bei diesem Punkt bislang keinen Verhandlungsspielraum signalisierte.

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Die Deutsche Bahn reagierte mit scharfer Kritik. „Die Lokführergewerkschaft vermiest Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel ist verantwortungslos und egoistisch“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Abend. „Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streikt die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig.“ (elu/dpa)

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