Gardlo, Schwensen: So hängt sich die Verschwörer-Szene an die Bauern-Proteste
Bundesweit protestieren Bauern gegen die Sparpläne der Bundesregierung – auch wenn diese ihre Vorhaben bereits abgemildert hat. Die rechtsextremistische und verschwörungsideologische Szene versuchte die Demonstrationen zu kapern – ohne Erfolg.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Bundesweit protestieren Bauern gegen die Sparpläne der Bundesregierung, auch wenn diese ihre Vorhaben bereits abgemildert hat. Die rechtsextremistische und verschwörungsideologische Szene hat versucht, die Demonstrationen zu kapern – ohne Erfolg.
Um gegen die Subventionskürzungen des Bundes zu protestieren, haben Bauern am Montag deutschlandweit demonstriert. In mehreren Städten blockierten sie mit Traktoren Autobahnauffahrten und fuhren langsam in Kolonnen durch die Straßen – unterstützt von Lastwagenfahrern und Handwerkern.
Nachdem Wirtschaftsminister Robert Habeck am vergangenen Donnerstag von wütenden Bauern am Verlassen einer Fähre gehindert worden war, herrschte in politischen Kreisen die Sorge, dass extremistische Gruppen die Bauern-Proteste für ihre Zwecke missbrauchen. Habeck selbst warnte in einem Video in den sozialen Netzwerken: „Es kursieren Aufrufe mit Umsturzfantasien. Extremistische Gruppen formieren sich, völkisch nationalistische Symbole werden offen gezeigt.“
Hamburg: Sorge vor Extremisten bei Bauern-Protesten
Der Hamburger Verfassungsschutz unterstreicht das. „Das Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg registriert im Internet und bei Messenger-Diensten bundesweite Solidarisierungen von Personen aus der rechtsextremistischen Szene sowie aus dem Phänomenbereich der Delegitimierer mit den Protesten gegen Beschlüsse der Bundesregierung im Agrarbereich“, sagte Sprecher Marco Haase der MOPO. „In Messenger-Kanälen aus dem Delegitimierer-Umfeld in Hamburg werden Aufrufe zur Teilnahme an den Protesten diskutiert und geteilt. In einer allgemeinen Form wird versucht, für die Proteste zu mobilisieren. Mit der Beteiligung einzelner Extremisten bei den Protesten ist zu rechnen.“
Zu ihnen gehört auch Thomas „Togger“ Gardlo, ehemaliger Türsteher und Symbolfigur der rechten Szene, der 2018 rechtsextremistische „Merkel muss weg“-Demos organisierte. In den sozialen Netzwerken versuchte er, für die Proteste zu mobilisieren: „Lasst uns dieser unseligen Regierung zeigen, was wir von ihr halten. Nämlich gar nichts!!“ Kiez-Größe Kalle Schwensen, der auch auf Demos der Corona-Leugner mitlief, unterstützte den Aufruf.
Das könnte Sie auch interessieren: So lief der Protest-Tag der Bauern in Hamburg
Doch auch, wenn einzelne Personen aus dem rechtsextremen und verschwörungsideologischen Spektrum an den Demonstrationen teilnahmen – es gelang ihnen nicht, diese zu kapern. In Hamburg blieb es friedlich, heißt es von der Polizei. Der Bauernverband hatte sich zuvor bereits klar von radikalen Strömungen und Personen distanziert.