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  • Torsten und Michaela Garbers vor ihrer „Frischekiste“ in Hamburg-Kirchwerder.
  • Foto: Marius Roeer

„Garbsis Frischekiste“: Dreister Diebstahl an der Dorf-Theke

Kirchwerder –

In „Garbsis Frischekiste“, einem kleinen Häuschen am Süderquerweg in Kirchwerder, werden regionale und selbstgemachte Produkte angeboten; frisch, für kleines Geld und völlig kontaktlos, auch und vor allem wegen Corona. Das Problem: Nicht alle bezahlen für die Waren, häufig werden sie einfach dreist gestohlen – oft sind Diebe sogar noch frecher.

Frische Kartoffeln aus eigenem Anbau. Eigene Tomaten und Gurken. Rotkohl, sogar Säfte und 18 Sorten Marmelade, von „Samtige Beere mit Baileys“ bis „Spekulatius“. Selbstgebundene Blumensträuße von der Schwiegermutter, Chutneys von der Schwester. “Garbsis Frischekiste“ – ein Familienunternehmen durch und durch.

„Frischekiste“ in Hamburg: Dreister Diebstahl an der Dorf-Theke

„Jeder hilft mit und trägt seinen Teil dazu bei“, sagt Betreiber Torsten Garbers, der Anfang vergangenen Jahres auf die Idee der kontaktlosen Theke mit frischen Artikel von nebenan kam. „Corona schränkt uns alle ein. Wir wollten eine Alternative schaffen, bei der Menschen nicht auf Frisches verzichten müssen. Und es wurde sehr gut angenommen. Viele wollen zurück auf Selbstgemachtes ohne Konservierungsstoffe.“

In der „Frischekiste“ werden zahlreiche Marmeladen- und Chutney-Sorten angeboten.

In der „Frischekiste“ werden zahlreiche Marmeladen- und Chutney-Sorten angeboten.

Foto:

Marius Roeer

Keine langen Schlangen wie im Supermarkt, spontanes Einkaufen, Bezahlung sogar modern per Paypal möglich – alles läuft zunächst gut. Doch dann mehren sich plötzlich die Probleme.

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„Einige haben Sachen mitgenommen, ohne sie zu bezahlen“, so Garbers. „Andere werfen ausländisches Geld rein, manche Wäschemarken.“

Eine Zeitlang sei das täglich passiert, mehrmals die Woche garantiert. Die Garbers hängen an ihrer „Frischekiste“ eine Kamera auf. „Trotzdem wird weiter geklaut. Und wir sind wirklich nicht teuer. Schade ist das“, so Garbers. 

Diebstähle an der Frischekiste: Polizei Hamburg ist informiert

Die Polizei ist über die Vorfälle informiert, hat mit den Garbers zusammen sogar schon Verdächtige gefasst. Anzeigen seien aufgegeben worden. „Wir sind unserer Dorfbeamtin hier sehr dankbar für die Hilfe“, sagt der Betreiber.

Oft wird gar kein oder ausländisches Geld eingeworfen, manchmal sogar nur alte Wäschemarken.

Oft wird gar kein oder ausländisches Geld eingeworfen, manchmal sogar nur alte Wäschemarken.

Foto:

Marius Roeer

Das Kuriose: Diebe und Zechpreller sind keinem bestimmten Typen zuzuordnen. Es sind Männer, ob jung oder alt, manchmal Frauen, oft auch Dorf- und Deich-Camper, die auf ihrer Durchreise kurz an der „Frischekiste“ Halt machen und einfach beherzt und hemmungslos zugreifen. Videoaufnahmen belegen dies.

Doch trotz dieser Widrigkeiten: Die Familie Garbers hält weiter an ihrer Idee fest, macht weiter und sagt: „Die meisten Menschen freuen sich über das Angebot und bezahlen auch. Das freut uns. Einige geben sogar etwas mehr.“

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