• Jetzt ist es offiziell! Die Corona-Krise hat den Handelsriesen Galeria Karstadt-Kaufhof schwer getroffen – das Unternehmen macht zahlreiche Standorte dicht. Bei Deutschlands letzter großer Warenhauskette sollen 62 der 172 Filialen und zwei Schnäppchencenter geschlossen werden. Auch Hamburg erwischt es voll, knapp die Hälfte der tausend Mitarbeiter verlieren ihren ...

Galeria Karstadt-Kaufhof: Handelsriese macht mehrere Hamburger Filialen dicht

Jetzt ist es offiziell! Die Corona-Krise hat den Handelsriesen Galeria Karstadt-Kaufhof schwer getroffen – das Unternehmen macht zahlreiche Standorte dicht. Bei Deutschlands letzter großer Warenhauskette sollen 62 der 172 Filialen und zwei Schnäppchencenter geschlossen werden. Auch Hamburg erwischt es voll, knapp die Hälfte der tausend Mitarbeiter verlieren ihren Job!

Nach MOPO-Informationen sollen in Hamburg lediglich drei von sieben Standorten erhalten bleiben. Dabei handelt es sich um die Filialen im Karstadthaus an der Mönckebergstraße sowie um die Standorte in Eimsbüttel und Harburg.

Corona-Krise: Karstadt-Kaufhof Filialen werden geschlossen

Schlecht sieht es für die beiden ehemaligen Kaufhof-Standorte an der „Mö“ sowie im Alstertal aus. Sie stehen genauso auf der Streichliste des Unternehmens wie die Filialen in Wandsbek und Bergedorf.

„Die Konzernspitze verantwortet mit dieser Entscheidung eine existenzbedrohende Situation für 450 Karstadt-Kaufhof-Beschäftige – allein in Hamburg- und deren Familien“, sagt Heike Lattekamp von Verdi. Filialschließungen seien kein Zukunftskonzept, sondern Kahlschlag. „Solche Pläne sind unmenschlich und ohne Nutzen“, so Lattekamp.

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Die Schließung von mehr als einem Drittel der Galeria Karstadt-Kaufhof-Filialen ist nach Einschätzung der Unternehmensführung derweil der einzige Weg, um das Unternehmen zu retten.

Galeria Karstadt-Kaufhof macht 62 Standorte dicht

„Wir wissen, was dies für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet. Aber dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden“, sagte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz am Freitag. Letztlich gehe es darum, das Unternehmen und damit viele tausend Arbeitsplätze zu sichern.

Die Planung des Konzerns sieht vor, „zunächst 62 von 172 Filialen und zwei sogenannte Schnäppchencenter“ zu schließen. Für sie bestehe angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise keine wirtschaftliche Fortführungsperpektive mehr, betonte Gleiwitz. Durch die Schließung und weitere Sparmaßnahmen dürften mindestens 5000 der 28.000 Stellen bei dem Konzern wegfallen.

Galeria Karstadt-Kaufhof: Einst 80 Schließungen geplant

Die Zahl der Filialschließungen fällt allerdings etwas geringer aus, als zunächst befürchtet. Ursprünglich hatte die Geschäftsführung sogar signalisiert, dass im Zuge der Sanierung des ums Überleben kämpfenden Unternehmens bis zu 80 Filialen geschlossen werden könnten.

Erst am Donnerstagabend hatten sich das Unternehmen, der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft Verdi auf einen Sozialplan und einen Interessenausgleich verständigt. Bestandteil der Einigung ist auch eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen müssen. Zudem wurden tarifliche Regelungen für die Beschäftigten getroffen, die im Unternehmen bleiben.

Corona-Krise: Umsatzeinbruch bei Galeria Karstadt-Kaufhof

Der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus begrüßte die Einigung mit den Arbeitnehmern. Jetzt müsse aber auch noch „zeitnah“ eine befriedigende Lösung mit den Vermietern gefunden werden.

Der Handelsriese Galeria Karstadt-Kaufhof war durch die pandemiebedingte Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Galeria Karstadt Kaufhof rechnet durch die Pandemie und den durch sie ausgelösten Konjunkturabschwung bis Ende 2022 mit Umsatzeinbußen von bis zu 1,4 Milliarden Euro. (mps/dpa)

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