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G20-Prozess: Dosenwurf: Angeklagter Ex-Polizist will Freispruch

Ein ehemaliger Polizist aus München hat einen Dosenwurf bei einem G20-Protest mit seiner Angst vor einem Schlagstockeinsatz seiner Kollegen erklärt. „Ich hatte Schiss, selbst niedergeknüppelt zu werden“, sagte der 38-Jährige den Ermittlern. Die Verteidigung kündigte an, auf Freispruch zu plädieren.

Das Protokoll der Aussage über den privaten Besuch der Demonstration „Welcome to Hell“ am 6. Juli 2017 im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wurde nun im Amtsgericht Altona verlesen. Er habe zusammen mit seiner Freundin erlebt, wie die Polizei den St.-Pauli-Fischmarkt räumte, hatte der damalige Polizist erklärt.

Ex-Polizist über Kollegen bei G20: „Hatte Schiss vor Knüppeln“

Die Beamten seien dabei „brutal und ohne Anlass“ vorgegangen, erklärte die Mitangeklagte 31-Jährige über ihre Verteidigerin.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Paar versuchte gefährliche Körperverletzung und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Sie belegt ihre Vorwürfe mit Videoaufnahmen der Polizei.

Dosenwurf bei G20-Demo „Welcome to hell“

Die Sequenzen zeigen beide Beschuldigte bei der Tat in Zivilkleidung auf einer Brücke, wie sie zwei Dosen nach unten werfen, aber niemanden verletzen. Bayrische Polizisten hatten auf der Aufnahme ihren Kollegen in Zivil erkannt.

Der Prozess soll am 26. Juni fortgesetzt werden, möglicherweise wird dann bereits das Urteil verkündet.

Der Verteidiger des ehemaligen Polizisten kündigte an, dass er Freispruch für seinen Mandanten beantragen werde. Der frühere Polizist studiert inzwischen Medizin. (ste/dpa)

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