Fund in Hamburg: Disco-Fieber auf der „Flohschanze“
Gestatten, ich bin Thomas Hirschbiegel, der MOPO-Flohmarktfuchs. Seit mehr als 50 Jahren besuche ich jede Woche Märkte im Norden und kaufe historische Dokumente, alte Fotos und alles, was mit Hamburg zu tun hat. Aber auch bei Design der 70er Jahre oder einer schönen alten Armbanduhr kann ich zu oft nicht widerstehen. Hier präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen meine neuesten Schätze. Heute: die Discokugel mit dem fehlenden „Pferdeschwanz“.
Gestatten, ich bin Thomas Hirschbiegel, der MOPO-Flohmarktfuchs. Seit mehr als 50 Jahren besuche ich jede Woche Märkte im Norden und kaufe historische Dokumente, alte Fotos und alles, was mit Hamburg zu tun hat. Aber auch bei Design der 70er Jahre oder einer schönen alten Armbanduhr kann ich zu oft nicht widerstehen. Hier präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen meine neuesten Schätze. Heute: die Discokugel mit dem fehlenden „Pferdeschwanz“.
Discokugeln sind so eine heimliche Leidenschaft von mir. Kein Wunder: Ich bin auf dem Höhepunkt der Disco-Welle Ende der 1970er Jahre erwachsen geworden. Nun entdeckte ich auf der „Flohschanze“ ein ungewöhnlich massives Exemplar einer Discokugel, das ich für zehn Euro ganz sicher nicht liegen lassen konnte.
Discokugel auf Hamburger Flohmarkt entdeckt
Eine Discokugel ist eigentlich eine mit vielen kleinen Spiegel-Steinchen beklebte Kugel, die an der Decke hängt. Die Spiegel reflektieren nun alle Lichtquellen im Raum und das ergibt den Effekt eines funkelnden Sterns. Schon 1916 erhielt ein Louis Woeste im US-Bundesstaat Kentucky ein Patent auf so eine, von ihm „Myriad Reflector“ genannte Kugel, die mit immerhin 1200 Spiegelchen besetzt war. In den 1920er Jahren tauchten diese auch Spiegelkugeln genannten Objekte dann in Tanzbars und Ballhäusern in Berlin auf.

Ebenfalls Discokugeln genannt werden heute aber auch Plastik-Kugeln, die mit kleinen Löchern versehen sind. Diese sind mit bunten Scheiben verschlossen. In der Kugel, die sich dreht, befindet sich eine Lichtquelle. Diese Objekte kosten auf dem Flohmarkt meist fünf bis zehn Euro und sind in der Regel „Made in China“.

Das schwere Metall-Teil vom Feldstraßen-Flohmarkt dagegen wurde laut einem Aufkleber im fränkischen Fürth von der Firma „Cima international” hergestellt. Auf dem Sticker stand außerdem, dass sich in der Kugel eine Halogen-Leuchte mit Kaltlichtspiegel befindet. Na denn.
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Schließlich bekam ich den Elektromotor des Teils auch zum Laufen. Ziemlich langsam schoben sich dann kreisförmig angeordnete bunte Plastikscheiben vor die Lichtquelle. Doch der Effekt war schwach.
Kein Wunder, ein wichtiges Teil fehlte. Beim nächsten Flohmarkt-Besuch erklärte mir die Verkäuferin, sie habe vergessen, mir eine Art „Pferdeschwanz“ mitzugeben. Dieser „Schweif“ aus silbrigen dünnen Fäden gehört oben auf die Kugel gesteckt. Die Fäden reflektieren dann das Licht. Nun hoffe ich darauf, dass die Frau das Teil noch findet …