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Shlomo Bistrizky, Landesrabiner von Hamburg, spricht auf einer einer Protestaktion von Hamburger Juden gegen die Berufung von zwei Ruangrupa-Gastprofessoren an die Hochschule für bildende Künste vor dem Eingang der Kunstschule.
  • Shlomo Bistrizky, Landesrabiner von Hamburg, spricht auf einer einer Protestaktion von Hamburger Juden gegen die Berufung von zwei Ruangrupa-Gastprofessoren an die Hochschule für bildende Künste.
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

„Wir sind keine Schweine“: Neuer Protest gegen Ruangrupa-Professoren in Hamburg

Vor der Hamburger Hochschule für Bildende Künste haben am Donnerstag Vertreter der jüdischen Gemeinde demonstriert. Der Grund: Als Gastprofessoren konnten Mitglieder des umstrittenen Künstlerkollektivs Ruangrupa unterrichten – jetzt hagelt es lautstarken Protest.

Rund 20 Vertreter der jüdischen Gemeinde und Unterstützer haben vor der Hamburger Hochschule für Bildende Künste gegen den Einsatz von Mitgliedern des umstrittenen Künstler-Kollektivs Ruangrupa als Gastprofessoren demonstriert.

„Wir sind keine Schweine. Für eine Kunst ohne Judenhass“, war auf einem Banner zu lesen. Die Demonstranten forderten von der Hochschule, die Berufungen unverzüglich zurückzunehmen.

Ruangrupa: indonesisches Künstlerkollektiv soll anti-israelisch und antisemitisch sein

Reza Afisina und Iswanto Hartono sind Mitglieder des indonesischen documenta-Kuratorenkollektivs Ruangrupa. Die 15. Ausgabe der documenta hatte im Schatten immer neuer Antisemitismus-Vorwürfe gestanden. Schon zu Jahresbeginn waren erste Stimmen laut geworden, die Ruangrupa und einigen eingeladenen Künstlern eine Nähe zur anti-israelischen Boykottbewegung BDS vorwarfen.

Kurz nach der Eröffnung der documenta Mitte Juni wurde eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgebaut. Auch danach wurden weitere Werke mit antijüdischen Stereotypen auf der documenta festgestellt. „Ich kann nicht verstehen, wie man auf die Idee kommen kann, zwei Personen dieser Gruppe als Belohnung auch noch nach Hamburg zu holen und ihnen eine Gastprofessur anzutragen“, sagte Shlomo Bistritzky, Landrabbiner Hamburg, am Donnerstag.

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Afisina und Hartono hatten den Vorwurf des Antisemitismus kürzlich zurückgewiesen. „Wir sind keine Antisemiten. Wir sind keine Feinde des Staates Israel“, erklärten sie vor ihrer ersten Veranstaltung an der Hochschule, wie das „Hamburger Abendblatt“ Mitte Oktober berichtet hatte. Angesichts lautstarker Proteste gegen die Gastprofessur war die Semestereröffnung an der Hochschule für bildende Künste am 12. Oktober abgebrochen worden. (dpa)

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