Für Hunde tödlich : Gefährliche Giftalge erstmals in Hamburger See nachgewiesen
Allermöhe –
Das gab es noch nie: In einem Hamburger See ist erstmals die für Menschen und Tiere gefährliche Burgunderblutalge aufgetaucht. Für Hunde ist sie sogar tödlich. Halter sollten ihre Tiere von befallenen Gewässern fernhalten.
Wie Bergedorfs Bezirksamtssprecher Sebastian Kloth bestätigt, ist der Allermöher See im Südosten der Hansestadt betroffen. Dort hat sich Ende Dezember die Burgunderblutalge ausgebreitet. Sie bilde nicht wie die meisten Blaualgen grüne oder blaugrüne Schlieren, sondern färbe aufgrund ihrer rot eingelagerten Farbpigmente das Wasser rötlich. Trotzdem produziere sie Toxine, die Körperreaktionen bei Menschen und Tieren hervorrufen können.
Der Allermöher See ist von der Burgunderblutalge befallen.
Marius Roeer
Hamburg: Hundebesitzer besorgt über tödliche Alge
Hinweisschilder rund um den See sollen Hundebesitzer auf die Gefahr aufmerksam machen – doch diese werden häufig übersehen. Auch der 55-jährigen Marzena Green sind sie nicht aufgefallen. Sie ist mit ihrem Hund Maya (7) zu Besuch bei Freunden in Hamburg.
Hundebesitzerin Marzena Green (55) mit Mischlingsdame Maya (7).
Marius Roeer
„Zum Glück ist Maya ein ängstlicher Hund und immer angeleint“, sagt die Hundebesitzerin. Vor drei Jahren rettete sie die Mischlingsdame aus einer Tötungsstation in Rumänien. „Ich mache mir Sorgen, da Hunde nicht nur gerne baden gehen, sondern auch einfach aus dem See trinken könnten.“
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Tatsächlich sind die Warnschilder etwas unglücklich aufgestellt worden. „Sie hängen direkt unter den großen Badeverbots-Schildern. Im Dezember schaut da sowieso keiner drauf“, sagt die 14-jährige Sophie. Auch sie ging am Samstag ihrem Golden Retriever Paco (6) am Allermöher See spazieren. Den langen Behördentext könne man sich eben nur durchlesen, wenn man näher rangeht.
Sophie (14) mit Hund Paco (6). Sie hätte das Warnschild am Allermöher See übersehen.
Marius Roeer
Burgunderblutalge normalerweise im Süden
Das plötzliche Auftauchen der Burgunderblutalge in Hamburg ist aber nicht ganz außergewöhnlich. Sie trete laut Kloth zwar hauptsächlich in Gewässern des Alpenlandes auf, wurde jedoch auch im norddeutschen Raum bereits in einzelnen Gewässern entdeckt. Sie komme überwiegend in der kalten Jahreszeit vor.
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