Für Flüchtlingsunterkunft: Stadt kauft Hotel, Mitarbeiter gekündigt
Die Not ist groß: Hamburg hat ein ganzes Hotel gekauft, um Flüchtlinge unterzubringen. Nach dem Mundsburg Tower wechselt nun auch ein Tagungshotel im Bezirk Eimsbüttel in den Besitz der Stadt. Den Mitarbeitern des Hotels wurde völlig überraschend gekündigt – jetzt gibt es Kritik am Vorgehen. In Hamburg leben mittlerweile Zigtausende Flüchtlinge in Hotels und Hostels.
Das „Select Hotel Hamburg Nord“ in Schnelsen ist ein klassisches Tagungshotel mit 122 Zimmern und neun Konferenzräumen – und wird demnächst eine Unterkunft für Flüchtlinge, wie eine Sprecherin der Sozialbehörde auf MOPO-Nachfrage bestätigt.
Die Not ist groß: Hamburg hat ein ganzes Hotel gekauft, um Flüchtlinge unterzubringen. Nach dem Mundsburg Tower wechselt nun auch ein Tagungshotel im Bezirk Eimsbüttel in den Besitz der Stadt. Den Mitarbeitern des Hotels wurde völlig überraschend gekündigt – jetzt gibt es Kritik am Vorgehen. In Hamburg leben mittlerweile Zigtausende Flüchtlinge in Hotels und Hostels.
Das „Select Hotel Hamburg Nord“ in Schnelsen ist ein klassisches Tagungshotel mit 122 Zimmern und neun Konferenzräumen – und wird demnächst eine Unterkunft für Flüchtlinge, wie eine Sprecherin der Sozialbehörde auf MOPO-Nachfrage bestätigt: „Das Gebäude des Select Hotels wurde von Fördern & Wohnen gekauft und als Interimsstandort für Flüchtlinge aus der Ukraine hergerichtet. Voraussichtlich ab dem 1. April sollen dort bis zu 250 Menschen unterkommen.“
Hamburg: Stadt kauft Hotel, um Flüchtlinge unterzubringen
Für die Angestellten des Hotels, die teilweise seit mehr als zehn Jahren an dem Standort arbeiteten, bedeutete der Verkauf die Kündigung. Die Nachricht von dem Ende des Hotelbetriebs sei im Dezember für die Mitarbeiter völlig überraschend gekommen, wie die MOPO erfuhr.
Auch die CDU-Abgeordnete Silke Seif, die den Wahlkreis Schnelsen in der Bürgerschaft vertritt, hat von dem Unmut über die Kündigungen gehört: „Ich wurde von Wählern und Wählerinnen auf das Problem angesprochen.“
Hotel-Mitarbeiter gekündigt: CDU kritisiert das
Seif hat nun eine Anfrage an den Senat gestellt, will wissen, wie es mit der Flüchtlingsunterbringung im Bezirk Eimsbüttel weitergehen soll und betont: „Grundsätzlich ist die Unterbringung von geflüchteten Menschen in Hotels natürlich besser als in Turnhallen, die Frage ist aber, ob dafür Kündigungen ausgesprochen werden müssen.“
Die „Novum Hospitality“, die Pächterin des Hotels war, bestreitet auf MOPO-Nachfrage, dass es Probleme mit den Angestellten gebe: „Ein Großteil der betroffenen Mitarbeitenden hat bereits ein vergleichbares Arbeitsangebot innerhalb unserer Hotelgruppe angenommen. Novum Hospitality betreibt zurzeit 16 weitere Hotels in Hamburg. Mit weiteren betroffenen Festangestellten, bei denen ein alternatives Jobangebot nicht in Frage kommt, sind wir noch in Verhandlungen.“ Gekündigt worden sei nur „zwei Mitarbeitenden in der Probezeit“.
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Erst kürzlich hatte das städtische Sozialunternehmen Fördern & Wohnen verkündet, dass das Unternehmen einen der drei Mundsburg Tower mit 133 Wohnungen gekauft hat. Wie bei dem Hochhaus wird auch im Fall des Hotels der Kaufpreis nicht verraten. Bereits im November 2021 hatte f&w ein Hotel an der Hein-Hoyer-Straße (St. Pauli) gekauft, um dort Obdachlose unterzubringen.
Hamburg: Tausende Flüchtlinge leben in Hotels und Hostels
Für die neue Unterkunft in dem einstigen Select-Hotel wird nun ein Betreiber gesucht. Mehrere Flüchtlingsunterkünfte werden bereits im Auftrag von Fördern & Wohnen von sozialen Trägern wie der Arbeiterwohlfahrt oder dem Deutschen Roten Kreuz betrieben.
Aktuell leben rund 12.000 Geflüchtete in sogenannten Interimsstandorten, also in vorübergehenden Unterkünften, die die Stadt eingerichtet oder angemietet hat. Davon leben rund 6400 Personen in Hotels und Hostels. Täglich kommen derzeit rund 170 Geflüchtete in Hamburg an und brauchen ein Dach über dem Kopf.