Für die U5: Hier wird es in Hamburg bald riesige Baugruben geben
Bahn frei für die U5: Seit September schon wird für den ersten Abschnitt der neuen U-Bahn-Linie im Hamburger Osten fleißig gebuddelt. Neue Pläne zeigen jetzt allerdings, was während dieser Arbeiten noch alles auf die Stadt zukommen könnte, darunter gigantische Baugruben mit teils über einem Kilometer Länge, eine sogar mitten in der Binnenalster, die dafür teilweise trockengelegt werden muss – ein spektakuläres Vorhaben.
Bahn frei für die U5: Seit September schon wird für den ersten Abschnitt der neuen U-Bahn-Linie im Hamburger Osten fleißig gebuddelt. Neue Pläne zeigen jetzt allerdings, was während dieser Arbeiten noch alles auf die Stadt zukommen könnte, darunter gigantische Baugruben mit teils über einem Kilometer Länge, eine sogar mitten in der Binnenalster, die dafür teilweise trockengelegt werden muss – ein spektakuläres Vorhaben.
Das geht aus den kürzlich veröffentlichten Planungsunterlagen der Hochbahn hervor, die einen kleinen Einblick geben, worauf sich Anwohner und Verkehrsteilnehmer wohl einstellen müssen. Eine der größten Baugruben wird demnach die 1050 Meter lange Strecke zwischen den künftigen Haltestellen Universität und Grindelberg sein, die in offener Bauweise errichtet wird.
U5: U-Bahn-Strecke wird teils in offener Bauweise errichtet
Offene Bauweise bedeutet, dass der U-Bahn-Tunnel von oben her errichtet wird, dazu ist eine Baugrube auf der Straße nötig. Bei der geschlossenen Bauweise hingegen finden die Arbeiten unter Tage statt.
An den Arenen in Stellingen ist ebenfalls eine 1000 Meter lange, offene Baugrube geplant, an der Station Hagenbecks Tierpark soll sie hingegen „nur“ 450 Meter lang werden.

Das sorgt insgesamt aber für Ärger bei der Linken Verkehrsexpertin Heike Sudmann. Das Versprechen von Hamburgs ehemaligen Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), die Menschen würden „den Bau der U-Bahn praktisch nicht mitbekommen, entpuppt sich als reines Märchen“, kritisiert sie. „Wer glaubt denn, dass eine jahrelang offene Baugrube von einem Kilometer Länge, bis zu 40 Metern Breite und 35 Metern Tiefe die Anwohner zwischen Uni und Grindelberg nicht beeinträchtigt? Und dass der Verkehr dort nicht zusammenbricht?“
Warum muss hier in offener Bauweise gebuddelt werden?
Die Hochbahn verteidigt das Vorgehen. Für die U5 brauche es westlich und östlich der Alster eben auch Kehr- und Abstellanlagen der Züge, „um einen flexiblen und maximal stabilen U-Bahn-Betrieb im Innenstadtbereich sicherzustellen“.
Diese müssten in offener Bauweise errichtet werden, eine davon eben zwischen Uni und dem Grindelberg. „Zieht man die Baugruben für die Kehr- und Abstellanlagen ab, sind die verbleibenden Abschnitte zu kurz, um eine Tunnelvortriebmaschine einzusetzen“, sagt Sprecherin Lena Steinat.

Allerdings, betont sie, blieben zu jeder Zeit beide Fahrtrichtungen in den betroffenen Straßen für den Verkehr befahrbar. Dadurch sollen die „Beeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten werden“.
So wird am Hauptbahnhof und Jungfernstieg gebaut
Interessant wird es wohl beim Hauptbahnhof: Hier existieren zwar schon die beiden derzeit ungenutzten Geister-Tunnel neben den U2/U4-Gleisen, durch die die U5 einmal rollen soll – dafür muss aber eine komplett neue Haltestelle gebaut werden. Dazu kommt noch ein neuer S-Bahn-Tunnel, der künftig den Hauptbahnhof mit dem neuen Bahnhof Altona am Diebsteich verbindet. Auch für dieses milliardenschwere Projekt soll – wenn alles gut läuft – ab 2027 für elf Jahre gebuddelt werden.
Nächste Haltestelle: Jungfernstieg! Diese verläuft den Unterlagen zufolge unterirdisch auf Höhe des Café Alex bis zum bestehenden S-Bahn-Tunnel. Die künftige U5-Bahnsteigmitte befinde sich „mittig unter der Binnenalster“. Das heißt: Mitten im Wasser entsteht wahrscheinlich für Jahre eine offene Baugrube. Hierzu werden Spundwände gesetzt und das Wasser aus dem Bereich abpumpt, so dass eine trockene Grube entsteht, in der dann die Bauarbeiten für die Haltestelle stattfinden können.
Klar ist: Die U5 wird ein Mammut-Projekt – auch, was die Kosten angeht. Kürzlich wurde bekannt, dass alleine für den ersten, 5,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen Bramfeld und der City Nord statt 1,75 satte 2,86 Milliarden Euro anfallen werden. Für den Rest der insgesamt 23 Kilometer langen Strecke gibt es derzeit noch keine Kosteneinschätzung.