• Überdreht und fröhlich: So gibt sich der Hamburger ESC-Kandidat Jendrik Sigwart und so klingt auch sein Song „I Don´tn Feel Hate“.
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Fröhlich-gepfiffene Anti-Hass-Botschaft: Das ist der deutsche ESC-Song 2021 aus Hamburg

Der deutsche Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) 2021 steht fest! Mit „I don´t Feel Hate“ wird der Hamburger Sänger Jendrik Sigwart uns in diesem Jahr bei dem Gesangswettbewerb vertreten. Am Donnerstag stellte der federführende Norddeutsche Rundfunk den fröhlich gepfiffenen Gute-Laune-Song, der mehr als 320 andere Kandidaten aus dem Rennen warf, erstmals vor.   

Die Deutschen waren beim ESC in den letzten Jahren nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Mehrmals reichte es für unsere Songs nur für eine Platzierung in den hinteren Zwanzigern – die größte Klatsche gab es 2015, als Ann Sophie mit „Black Smoke“ auf Platz 27 landete. Nun steht der Song für 2021 fest: Gesungen wird er von dem 26-jährigen Hamburger Jendrik Sigwart und trägt den optimistischen Titel „I Don´t Feel Hate“ (hier anhören)“.

ESC 2021: Mit diesem Song tritt Deutschland an 

Der sympathisch-überdrehte Sänger hatte sich in einem mehrstufigen Auswahlprozess gegen mehr als 150 Konkurrenten durchgesetzt. Auch das von ihm auf seiner Ukulele geschriebene beschwingt-gepfiffene Lied warf mehr als 320 andere Songs aus dem Rennen. „Ich glaube, es ist das richtige Lied zur Zeit, weil es einfach auch so fröhlich ist“, sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber in Hamburg während der Online-Pressekonferenz.

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In dem Lied gehe es darum, auf Hass nicht mit Hass zu reagieren, „sondern mit Liebe und Respekt“, sagte Sigwart dazu. Er habe das Lied in einer Situation geschrieben, in der er das sehr gebraucht habe. „Es ist eine Belehrung an mich selbst.“ Deshalb stehe er auch mit ganzem Herzen hinter dem Song und der Botschaft, sagte der Musicaldarsteller mit der auf deutsch wie englisch hohen Sprechgeschwindigkeit.

ESC-Kandidat aus Hamburg: Das bringt der Musiker mit 

Dass am Ende beide ESC-Jurys – zum einen 20 Musikexperten, zum anderen 100 ESC-Fans – Jendrik Sigwart, seine Ukulele und das quirlige Anti-Hass-Lied gewählt haben, habe auch etwas mit dem „gewissen Etwas“ des Künstlers zu tun gehabt, sagte Delegationsleiterin Alexandra Wolfslast dazu. „Er hat mich sehr geflasht. Er ist ein Geschenk. Und du hast ihm angesehen, dass er das wirklich will. Und das ist auch die wichtigste Grundvoraussetzung.“

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Der Sänger hat als Jugendlicher Klavier und Gitarre spielen gelernt und am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück ein Studium zum Musical-Darsteller abgeschlossen. Er bringe eine große handwerkliche Sicherheit mit, sagte ARD-Unterhaltungschef Schreiber dazu. „Er kann singen, spielen, steppen und er kann sich sensationell bewegen.“

Nach ESC-Klatschen in den letzten Jahren: Haben wir eine Chance auf den Sieg?

Sigwart hatte sich als einer von ganz wenigen Anwärtern ganz klassisch für die ESC-Teilnahme beworben und im Sommer zudem mit witzigen Kurzvideos auf Instagram und Tiktok Werbung für sich als möglichen ESC-Kandidaten gemacht. Das war am Ende auch der Stoff für das nun offizielle Musikvideo zum diesjährigen ESC-Song. Drei Monate lang hatten Sigwart und seine Freunde den einwöchigen Videodreh vorbereitet.

Der ESC wird am 22. Mai unter dem Motto „Open Up“ wohl unter strengen Corona-Maßnahmen mit Künstlern aus 41 Ländern in Rotterdam stattfinden – aber sehr wahrscheinlich ohne Publikum. Die zuletzt größten deutschen Erfolge hatten Michael Schulte mit einem vierten Platz 2018 und Lena mit dem Sieg 2010 eingefahren.

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Sigwart wünscht sich beim ESC mehr Spaß als Erfolg. „Natürlich: Ziel ist Platz 1. Aber an erster Stelle steht Spaß. Und Freude. Ich werde nicht traurig sein, wenn ich einen anderen Platz mache. Definitiv nicht. Weil: Dabei zu sein, war mein Traum. Und den habe ich geschafft“, sagte der 26-Jährige dazu. Schreiber dagegen hätte nichts gegen einen Platz weit oben. „Ein Top-Ten-Platz ist toll, aber auch keine Selbstverständlichkeit“, sagte er dazu. (prei/dpa)

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