• Eine Frau lässt sich beim Friseur die Haare schneiden – das ist in Hamburg nur noch möglich, wenn Kunden einen negativen Corona-Test vorlegen können (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/Ronny Hartmann

Friseure in Not: Wegen Tests: Hamburger sagen Termine „im großen Stil“ ab

Seit Dienstag darf in Hamburger Friseursalons nur noch bedient werden, wer einen negativen Corona-Test vorweisen kann. Die Handwerkskammer schlägt nun Alarm: Friseure fürchten um ihre Existenz, weil wegen der Testpflicht reihenweise Termine abgesagt werden.

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer: „In unserer Telefonberatung laufen die Drähte heiß: Zahlreiche Friseurbetriebe klagen, dass Kunden wegen der seit gestern in Hamburg geltenden Testpflicht in großem Stil Termine absagen“. Dabei sei der Aufwand geringer, als manche denken: So dürfen Kunden vor den Geschäftsräumen einen Selbsttest durchführen, das Testergebnis abwarten, vorzeigen und bei negativem Ergebnis direkt im Anschluss ihren Termin wahrnehmen.

Appell an Hamburger: „Es ist einfacher, als Sie denken“

Stemmann appelliert an die Hamburger: „Planen sie einfach eine Viertelstunde mehr ein und lassen Sie sich nicht von einem vermeintlichen Test-Wirrwarr abschrecken. Es ist einfacher, als Sie denken. Halten Sie an Ihren Terminen fest und tragen Sie mit zum Infektionsschutz bei.“ 

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Bei Friseuren macht sich Existenzangst breit. „Die Kunden machen mich dafür verantwortlich, dass sie Tests machen müssen. Ich werde teilweise angeschrien und verliere meine Stammkunden“, so Silvia Köhler, Inhaberin des Friseursalons Haar-a-kiri in Barmbek, zur MOPO. Es fehle den Kunden an Informationen. Sie zähle innerhalb von zwei Tagen 20 Absagen für Termine. Außerdem sei das Vorgehen teilweise schwer umsetzbar. „Ich habe viele Kunden, die teilweise 96 Jahre alt sind. Wie sollen diese Menschen draußen im Wind stehen und einen Schnelltest machen“, fragt sich Köhler.

Hamburg: Friseure wegen Testpflicht in Existenzangst

Am vergangenem Mittwoch war bekanntgegeben worden, dass Friseursalons in Hamburg nur noch unter strengen Hygieneauflagen geöffnet bleiben dürfen. Kundinnen und Kunden müssen seit Dienstag eine medizinische Maske tragen und einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Körpernahe Dienstleistungen dürfen nicht mehr angeboten werden, Kosmetikstudios, Massagesalons oder Tattoo-Studios mussten schließen.

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