Freie und Roststadt Hamburg: In diesem Bezirk gibt’s die meisten Schrottautos
Rostige, gammelige Schrottkaren sind in Hamburg ein echtes Ärgernis: Sie verrotten vor sich hin und blockieren dabei die Parkplätze oder sogar Gehwege. Welcher Bezirk ist am schlimmsten betroffen und wie engagiert geht die Stadt eigentlich dagegen vor? Die neuen Zahlen zeigen einen eindeutigen Gewinner. Zudem lassen die Bußgelder die Kassen klingeln. Aber: Es sind nicht nur die Autos, auch zurückgelassene Fahrräder sind ein Problem – zumindest in zwei Bezirken.
Rostige, gammelige Schrottkaren sind in Hamburg ein echtes Ärgernis: Sie verrotten vor sich hin und blockieren dabei die Parkplätze oder sogar Gehwege. Welcher Bezirk ist am schlimmsten betroffen und wie engagiert geht die Stadt eigentlich dagegen vor? Die neuen Zahlen zeigen einen eindeutigen Gewinner. Zudem lassen die Bußgelder die Kassen klingeln. Aber: Es sind nicht nur die Autos, auch zurückgelassene Fahrräder sind ein Problem – zumindest in zwei Bezirken.
„Noch immer berichten Bürger von wochenlang abgestellten Schrottautos, die unnötig Parkplätze blockieren. Ebenso stellen am Gehwegrand abgestellte Schrottfahrräder für Fußgänger ein großes Ärgernis dar“, schreibt der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll in einer Schriftlichen Kleinen Anfrage an den Senat.
Schrottautos: Wo wurden die meisten Autos abgeschleppt?
Deshalb wollte er wissen, wie viele „Aufforderungen“ die Behörden im Jahr 2022 ausgesprochen haben. Das sind rote Zettel, die unter die Windschutzscheibe geklemmt werden. Vereinfacht gesagt steht dort drauf: Entfernen Sie das Auto oder es wird nach einem Monat entfernt.
Laut dem Senat hat ein Bezirk die Nase diesbezüglich ganz weit vorn: Hamburg-Mitte. 1668 solcher Aufforderungen wurden dort im vergangenen Jahr verteilt, in 416 Fällen schließlich abgeschleppt, also 24 Prozent. Das ist allerdings keine große Überraschung, schließlich hatte der Bezirk von November 2021 bis Januar 2023 eine Abschlepp-Offensive mit Fokus auf das Industriegebiet Rothenburgsort/Billbrook gestartet.
In Hamburg-Mitte gab es eine große Abschlepp-Offensive
„Der Druck durch regelmäßige Kontrollen und konsequentes Abschleppen nach Fristablauf hat gewirkt“, resümierte SPD-Bezirkschef Ralf Neubauer kürzlich in Bezug auf Rothenburgsort. „So wurden mehr als die Hälfte der Altautos von den Verantwortlichen selbst entfernt.“ Das sei erst der Anfang: „Wir schauen uns auch die Wohnstadtteile genauer an, insbesondere in der Nachbarschaft wie Hamm-Süd und Rothenburgsort. Aber auch in Wilhelmsburg sind wir am Ball.“

Hinter Hamburg-Mitte folgt mit einigem Abstand Wandsbek: Hier wurden nur 560 Verwarnungen unter die Windschutzscheibe geklemmt und 85 Autos entfernt (15 Prozent). Auf Platz drei steht Harburg: 509 Autos wurden dort verwarnt, 72 Stück am Ende abgeschleppt (14 Prozent). In Hamburg-Nord wurden mit 503 roten Zetteln minimal weniger Autos markiert, dafür aber ein wenig mehr, nämlich 97 Stück, entfernt (19 Prozent).
Dahinter reihen sich Bergedorf mit 395 verwarnten und nur 24 abgeschleppten Autos (sechs Prozent) sowie Eimsbüttel mit 233 aufgefallenen Fahrzeugen, bei denen 72 Mal der Abschlepp-Dienst bestellt wurde (30 Prozent). Auf dem letzten Platz landet Altona mit gerade einmal 143 Aufforderungen, von denen aber immerhin 28 Prozent, also 41 Stück, entfernt wurden.
In vielen Fällen konnte kein Halter ermittelt werden
Allerdings: Aus der Anfrage geht ebenfalls hervor, dass teilweise gar kein Halter zu den abgeschleppten Fahrzeugen ermittelt werden konnte. Auf Platz eins steht wieder Hamburg-Mitte mit 76 fehlenden Fahrern. Das sind 18 Prozent aller dort abgeschleppten Autos. Dahinter kommt wieder Wandsbek mit 36 Haltern, was fast der Hälfte der abgeschleppten Kfz-Fahrzeuge entspricht. In Eimsbüttel waren es 17 fehlende Fahrer (23 Prozent), in Altona elf (26 Prozent) und in Bergedorf sechs (25 Prozent). In Harburg waren es gerade einmal drei Fahrzeughalter, die der Bezirk nicht ermitteln konnte, das entspricht vier Prozent.
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In den Fällen, in den ein Halter ermittelt werden konnte, wurde jedenfalls ein saftiges Bußgeld fällig. 82.447 Euro nahm Hamburg-Nord dadurch ein. In Bergedorf waren es 56.366 Euro, in Eimsbüttel 40.828 Euro und in Wandsbek 30.580 Euro. In den restlichen Bezirken wird laut dem Senat dazu keine eigene Statistik geführt.
Die roten Zettel klemmen die Behördenmitarbeiter aber nicht nur an Autos, sondern auch an Schrottfahrräder, die achtlos an Straßen zurückgelassen wurden oder monatelang Fahrradbügel-Plätze blockieren. Diese werden dann durch die Stadtreinigung entsorgt.

Immerhin 1380 Stück waren es im Bezirk Eimsbüttel und 1109 in Hamburg-Nord. Mit großem Abstand folgen dann 625 entsorgte Räder in Hamburg-Mitte und 531 Stück in Altona. Hier ist besonders der Bahnhof ein Hotspot. Auf den letzten drei Plätzen landen Wandsbek (229 Stück), Bergedorf (200 Stück) und Harburg (56 Stück). Ein Halter lässt sich in diesen Fällen natürlich nicht ermitteln.