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  • Foto: Patrick Sun

Freie Bahn fürs Paulihaus: Gericht entscheidet: Indisches Restaurant muss weichen

St. Pauli –

Das Schicksal des „Maharaja“ im Stadtteil St. Pauli ist besiegelt: Das Hanseatische Oberlandesgericht entschied am Freitag, dass die Sonderkündigung für das indische Restaurant rechtens ist. Nun muss Inhaberin Karin Guthmann samt ihrer Belegschaft das Gebäude räumen – und dem Neubau des sechsstöckigen Paulihauses weichen.  

„Ich bin natürlich sehr enttäuscht über das Ergebnis. Die Belegschaft ist fix und fertig, ich musste sie heute den ganzen Tag betreuen“ sagt Karin Guthmann, Inhaberin des „Maharaja“, einige Stunden nach Urteilsverkündung. Dass das von der Stadt erteilte Sonderkündigungsrecht rechtens ist, bedeutet für sie und ihre Mitarbeiter, dass sie nicht mehr bis Ende 2021 in dem Gebäude bleiben dürfen. 

Gerichtsurteil in Hamburg: Maharaja muss dem Paulihaus weichen

Dabei war Karin Guthmann mit voller Hoffnung in den Prozess gegangen: Schließlich hatte das Landgericht die Sonderkündigung für das Restaurant noch für unrechtmäßig erklärt. „Die Verhandlung vor einem Monat ist sehr gut gelaufen, weshalb ich davon ausgegangen bin, dass wir auch vor dem Oberlandesgericht Recht bekommen. Umso enttäuschender ist das Urteil natürlich“, sagt sie. 

Paulihaus

So sollte das „Paulihaus“ neben der Rindermarkthalle (St. Pauli) aussehen.

Foto:

Bloomimages/hfr

Und es wurde noch schlimmer für die Restaurant-Besitzerin: Das Gericht verweigert ihr die Revision. Eigentlich ist der Rechtsstreit damit endgültig entschieden – doch Guthmann will sich noch immer nicht geschlagen geben: „Ich werde gegen die Revisionsverweigerung eine Beschwerde einreichen. Das lasse ich nicht auf mir sitzen“. 

Paulihaus in Hamburg: Bauprojekt ist umstritten

Das geplante Paulihaus, ein sechsstöckiges Bürogebäude, ist aus mehreren Gründen umstritten. Anwohner finden, dass der Gebäudekomplex nicht in die Gegend passt und haben Angst, dass so das Karoviertel vom Rest des Stadtteils getrennt würde. Neben der Fällung von Bäumen und einem fehlenden Lärmschutzgutachten kritisieren sie auch die mangelhafte Einbindung der Anwohner.

Zuletzt ist aus einer Senatsanfrage sogar hervorgegangen, dass sich der Bau des Paulihauses nicht einmal finanziell lohnen würde. 

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Monatelang haben sich Menschen auf St. Pauli gegen den Bau des Bürohauses Ecke Neuer Kamp/Neuer Pferdemarkt gewehrt und mit der Initiative „St. Pauli Code jetzt“ versucht, das Vorhaben zu stoppen. Sogar 10.000 Unterschriften sind zusammengekommen, um sich gegen die Pläne zu wehren – doch es sieht ganz so aus, als würden diese Stimmen nicht gehört werden. 

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