Experte erklärt: Darum muss die Generation Z durch Spiele im Job motiviert werden
Sie sind schon länger in ihrer Firma, eigentlich ganz zufrieden mit Verdienst und Arbeitsklima? Dann wäre es aber aus einem bedeutenden Grund trotzdem klug, sich zeitig nach was Neuem umzusehen. Denn sonst drohen massive Nachteile gegenüber Kollegen, die jünger sind oder einfach nur neu dazukommen. Das ergab jetzt eine repräsentative Forsa-Studie im Auftrag des Jobnetzwerks Xing. Die MOPO erklärt die Gründe und sprach mit einer Personalvermittlung über weitere Trends auf dem Jobmarkt.
„Unternehmen müssen sicherstellen, dass gerade langjährige Mitarbeiter für ihre Loyalität nicht finanziell abgestraft werden“, mahnt Thomas Kindler, Managing Director bei Xing. Doch wie lässt sich das regeln? Kindler hat einen klaren Vorschlag.
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Sie sind schon länger in ihrer Firma, eigentlich ganz zufrieden mit Verdienst und Arbeitsklima? Dann wäre es aber aus einem bedeutenden Grund trotzdem klug, sich zeitig nach was Neuem umzusehen. Denn sonst drohen massive Nachteile gegenüber Kollegen, die jünger sind oder einfach nur neu dazukommen, das ergab jetzt eine Xing-Studie. Die MOPO erklärt die Gründe und sprach mit einer Personalvermittlung über weitere Trends auf dem Jobmarkt, etwa „Gamification“ für die Generation TikTok.
Der Fachkräftemangel schlägt langsam voll durch, auch bei vielen großen Unternehmen. Wer jetzt eine neue Stelle sucht, kann oftmals wählen und hat in den Gehaltsverhandlungen auch noch ganz gute Karten. Und das hat Folgen für das Verdienstgefüge in den Firmen. „In vielen Unternehmen bekommen neue Mitarbeiter deutlich höhere Gehälter als diejenigen, die schon länger dabei sind“, sagt Thomas Kindler, Managing Director bei Xing.
Forsa zu Verdienst: Ältere verdienen weniger als Jüngere
Dieses Wissen sorge dann wiederum dafür, dass eine große Wechselbereitschaft bei Mitarbeitern entstehe. Das Hamburger Jobnetzwerk Xing lässt das Meinungsforschungsinstitut Forsa regelmäßig repräsentative Arbeitnehmer-Befragungen durchführen. Dabei kam jetzt heraus, dass jeder zweite Jüngere (bis 29 Jahre) schnell bereit ist, sich nach was Neuem umzusehen – wenn das Geld stimmt, der Standort günstig ist und die Arbeitszeit flexibel eingeteilt werden kann.
„Unternehmen müssen sicherstellen, dass gerade langjährige Mitarbeiter für ihre Loyalität nicht finanziell abgestraft werden“, mahnt Kindler. Doch wie lässt sich das regeln? Kindlers Vorschlag: „Firmen könnten proaktiv Gehaltserhöhungen anbieten, als Zeichen der Wertschätzung.“ Denn Unternehmen seien ja mehr denn je darauf angewiesen, benötigte Fachkräfte zu halten.
Das passiert im Berufsalltag allerdings so gut wie nie. Die MOPO fragte beim Personalvermittler Advergy aus der Hamburger Altstadt nach. Das Unternehmen gehörte zu den ersten, die eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich einführten. „Arbeitgeber wünschen sich ja auch oft einen Generationenwechsel“, gibt Advergy-Sales-Chef Hojabr Seivani (38) zu bedenken. „Und das schaffen sie natürlich nicht, indem sie den Arbeitsplatz durch mehr Geld attraktiver machen.“
Advergy: Personalvermittlung setzt auf Belohn-Systeme
Aber natürlich gebe es auch immer erfahrene Mitarbeiter, die unbedingt bleiben sollen. „Leider sind trotzdem viele Arbeitgeber noch nicht bereit, etwas zu ändern, um bewährte Mitarbeiter zu halten.“ Dabei sei das gar nicht schwer.
„Es gibt Karrieremodelle, bei denen die Dauer der Betriebszugehörigkeit plus Zertifikate zu einem Recht auf neue Verantwortungen führen“, schildert Seivani. „Oder es kann die Möglichkeit geben, sich weitere Urlaubstage hinzuzuverdienen oder andere Benefits wie Weiterbildungskurse oder mehr Homeoffice.“
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Wichtig sei aber nicht nur das Gehalt, sondern die Transparenz über das Gehaltsgefüge. Wenn jeder wisse, was man in welcher Position verdiene und verdienen könne, dann helfe auch das. „Und natürlich muss die Wertschätzung da sein. Sonst droht auch die Loyalität der Beschäftigten, die sich nicht gesehen und geschätzt fühlen, abzunehmen.“
Für jüngere Frauen und Männer im Unternehmen hingegen müssten auch neue Strategien in den Unternehmen her. „Jüngere Mitarbeiter brauchen oft regelmäßige und schnellere Erfolge“, so Seivani. Sie seien mit Apps und PC-Spielen aufgewachsen und anders getaktet. Deshalb seien neue motivationsfördernde Belohnungssysteme nötig – in der Fachwelt nennt sich das „Gamification“. „Da kann ein Unternehmen etwa auf Challenges setzen“, sagt der Sales-Chef, der Sozialpädagogik und Erwachsenen-Psychologie studiert hat. „Es gibt kleine Belohnungen für Etappenziele, oder Teams treten spielerisch gegeneinander an bei Aufgaben.“