Forderung nach Überfall: Macht diesen U-Bahnhof endlich sicher!
„Es besteht dringender Handlungsbedarf am Farmsener U-Bahnhof!“ – davon ist der Hamburger CDU-Abgeordnete Sandro Kappe überzeugt. Erst vor ein paar Tagen wurde dort ein 19-Jähriger brutal überfallen, als er einen E-Scooter mieten wollte. Kappe fordert, wie auch der Rest seiner Partei, die Videoüberwachung rund um Hamburgs Bahnhöfe deutlich auszuweiten. Doch so einfach ginge das nicht, kontert die Innenbehörde.
„Es besteht dringender Handlungsbedarf am Farmsener U-Bahnhof!“ – davon ist der Hamburger CDU-Abgeordnete Sandro Kappe überzeugt. Erst vor ein paar Tagen wurde dort ein 19-Jähriger brutal überfallen, als er einen E-Scooter mieten wollte. Kappe fordert, wie auch der Rest seiner Partei, die Videoüberwachung rund um Hamburgs Bahnhöfe deutlich auszuweiten. Doch so einfach ginge das nicht, kontert die Innenbehörde.
Am Montagabend wollte der junge Mann auf der August-Krogmann-Straße nahe dem Farmsener U-Bahnhof einen Leihroller mieten und holte dafür sein Smartphone raus. Plötzlich tauchten drei Männer auf, die ihn bedrohten und das Handy forderten. Als der 19-Jährige sich weigerte, kam es zum Kampf. Laut Polizei erlitt er Stichverletzungen in Bauch und Oberschenkel.
CDU-Politiker fordert: Macht diesen Bahnhof endlich sicher!
Laut Kappe reiht sich dieser Vorfall in eine ganze Reihe von Polizeieinsätzen am Farmsener Bahnhof ein. „Immerhin gehört dieser zu den Top 5 der meisten Polizeieinsätzen überhaupt in Hamburg“, sagt er der MOPO. Das zeige eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU von Ende Juli.
Auf Platz eins steht demnach unangefochten der Hauptbahnhof, wo die Beamten im ersten Halbjahr bereits 694-mal ausrückten. Dort sind seit vergangenem Sommer aber auch deutlich mehr Polizeistreifen unterwegs, die dadurch mehr Delikte bemerken. Seit Anfang März gehen die Polizei, die Bundespolizei sowie die Hochbahn- und Bahn-Sicherheitskräfte zudem gemeinsam auf Streife, die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“.

Direkt hinter dem Hauptbahnhof steht der Jungfernstieg mit 164 Polizeieinsätzen und dahinter Barmbek mit 131 Stück. Auf Platz vier kommt dann schon der U-Bahnhof Farmsen: 129-mal rückten die Beamten bis zum 30. Juni 2023 bereits dorthin aus. Im Jahr 2022 waren es insgesamt 195 Einsätze.
„Viele Anwohner berichten mir, dass sie sich dort unwohl fühlen“, sagt Kappe, der auch Abgeordneter für den Stadtteil ist. „Warum also nicht auch dort Kameras aufstellen, wie es jetzt am Hauptbahnhof passiert?“
Tatsächlich wird die Videoüberwachung an zehn Standorten rund um den Hauptbahnhof deutlich ausgeweitet. „Die ersten Baumaßnahmen dafür beginnen Anfang 2024“, sagt Innenbehörden-Sprecher Daniel Schäfer. Laut ihm wurde die Videoüberwachung in Hamburg seit 2016 nach und nach aufgebaut. „Die Polizei betreibt aktuell 43 Kameras am Hansaplatz, am Jungfernstieg und an der Reeperbahn.“
Wann kann die Stadt Plätze videoüberwachen lassen?
Allerdings: Die Stadt kann nicht überall einfach Kameras aufbauen. „Erforderlich sind insbesondere polizeiliche Lageerkentnisse oder andere nachprüfbare Erkenntnisse, aufgrund derer damit zu rechnen ist, dass an dem Ort noch weitere Straftaten begangen werden“, erklärt Schäfer etwas umständlich. Vereinfacht erklärt: Aus den bisherigen Statistiken muss erkennbar sein, dass dort auch künftig ein Kriminalitäts-Brennpunkt sein wird.
Nach MOPO-Informationen sind vorerst keine weiteren Standorte geplant. Kappe will jedoch mit seiner Partei weiter dafür kämpfen, dass die Bahnhofs-Vorplätze der anderen „Hotspots“ ebenfalls Kameras bekommen. „Für die Sicherheit“, sagt er.
Die Bahnsteige selbst sind bereits alle videoüberwacht. 72 Stunden lang werden die Aufnahmen gespeichert und laut Hochbahn nur dann angeschaut, wenn die Polizei dafür einen Anlass sieht. Danach werden sie automatisch gelöscht.