Flüge ab Hamburg ausgefallen: Neue Urlaubs-Airline geht in die Knie
„Mit Marabu die Welt entdecken – für mehr Momente am Meer“. Mit diesem Slogan wirbt die Airline Marabu, die erst am 2. Mai diesen Jahres den Flugbetrieb am Hamburg Airport aufgenommen hat, auf ihrer Webseite. Doch von Urlaubsspaß am Strand sehen die Fluggäste nicht viel – sie heben in vielen Fällen nun erst gar nicht mehr ab. Bei dem Schwesterunternehmen von Condor herrscht das pure Chaos.
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„Mit Marabu die Welt entdecken – für mehr Momente am Meer“. Mit diesem Slogan wirbt die estnische Fluggesellschaft Marabu Airlines, die erst am 2. Mai dieses Jahres den Flugbetrieb am Hamburg Airport aufgenommen hat, auf ihrer Webseite. Doch von Urlaubsonne und Strand sehen die Passagiere nicht viel – sie heben oftmals gar nicht mehr ab. Bei dem Schwesterunternehmen von Condor herrscht das pure Chaos.
Am Sonntag wurde der Flug MBU6376 von Hamburg nach Zakynthos (Griechenland) um 6 Uhr gestrichen. Um 7.10 Uhr hob die Maschine für den Flug MBU6902 auf die griechische Insel Korfu ebenfalls nicht ab. Auch Flug MBU6640 nach Kos (ebenfalls Griechenland) blieb um 14.15 Uhr gleich am Boden.
In der Nacht auf Montag bekamen die Passagiere der Flüge nach Jerez de la Frontera (Spanien) und erneut Korfu dann ebenfalls die Nachricht, dass ihr Flug annulliert wurde. Bei der Fluggesellschaft Marabu, die eine Basis am Hamburg Airport hat, geht es drunter und drüber.
Marabu: Flieger wegen Nachtflugverbot umgeleitet
Was sagt die Fluggesellschaft zu den sich häufenden Flugausfällen und Beschwerden enttäuschter Passagiere? „Die Flüge vom 12. Juni nach Jerez de la Frontera und Korfu mussten aufgrund von einer zu geringen Flugzeug-Kapazität und aufgrund einer technischen Überprüfung an einem der Marabu-Flugzeuge annulliert werden“, erklärte eine Unternehmenssprecherin auf MOPO-Nachfrage am Montag. „Diese Probleme bestehen bereits seit gestern, weshalb die Flüge vom 11. Juni verspätet sind – gestrichen wurden diese Flüge nicht. Der Flug MBU6376 nach Zakynthos ist heute früh um 6.19 Uhr lokaler Zeit gestartet und ist bereits auf dem Rückflug nach Deutschland. MBU6902 war ein Vollcharter-Flug, den der Veranstalter durch eine andere Airline hat durchführen lassen. MBU6640 nach Kos wird leider voraussichtlich erst morgen abfliegen können, Marabu arbeitet unter Hochdruck an einer Lösung.“
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Erst vor wenigen Tagen sorgte die Airline bei ihren Passagieren für Ärger, als eine Maschine von Heraklion (Kreta) erst mit mehr als zwei Stunden Verspätung abends in Richtung Hansestadt aufbrechen konnte. Wegen des Nachtflugverbots musste die Maschine dann in Hannover landen – ein Bustransfer nach Hamburg wurde wohl organisiert, das Gepäck sei aber nicht mehr entladen worden und soll nachgesendet geworden sein.
„Wo immer möglich informieren wir Gäste direkt per SMS, über Bodenpersonal an den Flughäfen oder über ihren Reiseveranstalter“, so die Sprecherin zur MOPO. Auf Social Media machen aber viele Passagiere ihrem Unmut Luft, dass sie auf den Flughäfen nur unzureichend oder gar nicht informiert wurden.
Marabu ist eine Schwestergesellschaft von Condor und wurde 2022 durch den britischen Investor Attestor in Estland gegründet. Eigentümerin der Airline ist die CD Ferienflug Hessen Holding GmbH in Frankfurt, die auch die Hälfte der Condor-Anteile hält. Der Marabu-Chef heißt Paul Schwaiger, der zuvor als Vertriebsleiter bei Condor tätig war – aber nun seinen eigenen Laden nicht mehr im Griff hat.
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Dabei versprach er noch Anfang des Jahres vollmundig: „Wir wollen Passagiere glücklich machen.“ Immerhin: Für einige Passagiere ist ihm das am Montag dann wohl doch wieder gelungen.