Flucht aus der Ukraine: Wie Polina (14) sich bei Deutschland bedankt
Die eine Hälfte des Bildes ist bedrohlich dunkel, voll Rauch und Flammen, die andere zeigt ein freundliches, hell erleuchtetes Haus mit weit offener Tür. Polina, 14 Jahre alt und aus Kyjiw geflohen, hat das Bild kurz nach ihrer Ankunft in Hamburg gezeichnet. Das rettende Haus, das ist für sie Deutschland. „Thank you for the shelter“ steht drüber: „Danke für den Schutz“. Die MOPO sprach mit der jungen Künstlerin.
Die eine Hälfte des Bildes ist bedrohlich dunkel, voll Rauch und Flammen, die andere zeigt ein freundliches, hell erleuchtetes Haus mit weit offener Tür. Polina, 14 Jahre alt und aus Kyjiw geflohen, hat das Bild kurz nach ihrer Ankunft in Hamburg gezeichnet. Das rettende Haus, das ist für sie Deutschland. „Thank you for the shelter“ steht drüber: „Danke für den Schutz“. Die MOPO sprach mit der jungen Künstlerin.
Polina ist ein junges Mädchen mit dunklen Augen und einem hellwachen Blick. Im März 2022, kurz nach Kriegsausbruch in ihrer Heimat, ist sie mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester von Kyjiw nach Hamburg geflohen. Sie möchte einmal Illustratorin werden und wer sich ihren Instagram-Kanal anguckt, erkennt ihr großes Talent – und wie sie die Geschehnisse in ihrer Heimat künstlerisch verarbeitet.

Das Bild mit der Frauengestalt und dem Kind, die den Flammen entkommen sind und nun das einladende Haus betreten, hat sie kurz nach ihrer Ankunft in Hamburg auf ihrem Tablet gezeichnet: „Eine Familie hat uns einen Teil eines Hauses vermietet und das Bild kam mir in den Sinn, weil ich mich bei unseren Vermietern und bei Deutschland für die Hilfe bedanken wollte“, sagt Polina. „Ich werde die Freundlichkeit der Deutschen niemals vergessen“, hat sie auf Englisch unter den Instagram-Post geschrieben.
Polinas Kunst über den Krieg
Polina hat in ihrer Heimat eine Kunstschule besucht. Ihre Illustrationen, die sie auf Social Media postet, zeigten vor dem Krieg märchenhafte Motive, verspielte Frauengestalten, Katzen. Eine heile Welt. Das ändert sich mit dem Kriegsausbruch. Polina malt nun Mütter mit blutbefleckten Kleidern, Soldaten, zerstörte Häuser. Ein Bild zeigt ein Mädchen, das sich verzweifelt die Hände vor das Gesicht schlägt.
Mit ihrer Schwester und ihrer Mutter wohnen Polina im Westen Hamburgs, in der Nähe des Botanischen Gartens in Flottbek. „Wir können uns hier ruhig und sicher fühlen“, sagt das Mädchen. In der Ukraine hatte sie Deutsch als zweite Fremdsprache, das half bei der Eingewöhnung.
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„Inzwischen ist Altona genauso mein Zuhause wie Kyjiw“, sagt Polina: „Ich habe hier meine Schule und meine Freunde.“ Wenn der Krieg vorbei ist, wollen Mutter und Töchter zurück in die Ukraine. Und dann setzt Polina hinzu: „Vielleicht komme ich später einfach wieder zurück nach Hamburg.“