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Fleisch-Gigant mischt Veggie-Markt auf: Jetzt kommen die Fischstäbchen vom Acker!

Die Rügenwalder Mühle hat es vorgemacht, immer mehr Fleischproduzenten folgen dem Trend. Jetzt hat Deutschlands größter Geflügelzüchter ein Sortiment an veganen Fleisch-Alternativen herausgebracht. Von Fischstäbchen über Bouletten bis Chicken Nuggets und Aufschnitt.

Eins ist sicher: An Tierschutz und Tierrechte denkt niemand, wenn er den Namen Lohmann & Co AG (PHW-Gruppe) hört. Zu dem riesigen Konzern mit Sitz im Kreis Vechta in Niedersachsen gehört etwa die Marke Wiesenhof. Pro Woche schlachtet die PHW-Gruppe rund 4,5 Millionen Hähnchen, die zuvor in gigantischen Mastanlagen industriell aufgezogen wurden. Sie sorgen für extrem günstige Preise von Geflügelfleisch.

Wiesenhof: Immer mehr Flexitarier in Deutschland

Jetzt will der Konzern noch stärker in den nach wie vor boomenden Markt mit vegetarischen und veganen Produkten einsteigen und mitverdienen. Angesprochen werden sollen durch vegane Fischstäbchen, Nuggets, Aufschnitt und Bouletten vor allem Flexitarier, die gelegentlich mal Fleisch auf dem Teller ersetzen wollen.

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Aufschnitt, Fischstäbchen, Nuggets und Frikadellen – Wiesenhof startet gleich mit einer großen Produktpalette.

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„Etwa 42 Millionen Menschen in Deutschland sind Flexitarier“, rechnet Wiesenhof-Geschäftsführer Marketing Ingo Stryck vor. Im 1. Halbjahr 2020 sei der Absatz solcher Produkte um 64,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Wiesenhof hatte zuvor auch bereits die Vertriebsrechte von „Beyond Meat“ in Deutschland erworben und den US-Burger hier auf den Markt gebracht.

Beyond Meat kommt über Wiesenhof nach Hamburg

Klug umschifft das Unternehmen mit den Veggie-Angeboten viele potenzielle Kritikpunkte. So ist Gen-Soja kein Thema, weil auf Soja verzichtet wird. Das löst auch die Problematik der weiten Lieferketten aus dem Ausland. Und es wird auch kein Regenwald für Palmfett und Kokosöl gerodet – denn auch diese Produkte sind nicht enthalten.

Vegane Alternative: Stäbchen und Nuggets von Green Legend

Damit Veganer bedenkenlos zugreifen können, gibt es auch keinerlei tierische Inhaltsstoffe wie Ei, Milch und Laktose. Die Verpackungsschale besteht zu 70 Prozent aus recyceltem Kunststoff.

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Beim Preis müssen sich Geflügel-Liebhaber auch nicht umstellen. Die Produkte gibt es derzeit etwa bei Kaufhof und sie liegen bei 2,50 Euro pro Packung. Das macht Kilopreise von rund zehn Euro – also in etwa der Preis von Hähnchenfleisch beim Discounter. Dass es offenbar nicht teurer ist, ein Tier aufzuziehen und zu verarbeiten, als ein Produkt aus Getreide herzustellen, zeigt deutlich, wie es um die Fleischpreise in Deutschland bestellt ist.

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