Finkenwerder Sporthalle abgebrannt: Die Lösung ist eine Menge heißer Luft
„Moin Herr Tschentscher, Moin Herr Rabe, Moin Herr Grote“, so beginnt ein Offener Brief, mit dem ein Vater aus Finkenwerder sich an die Politiker wendet – ein Brandbrief im wörtlichen Sinne: Es geht um das Feuer, das im Februar 2023 die Schulsporthalle der Stadtteilschule zerstört hat, mit fatalen Folgen für den Sportunterricht und die vielen Mannschaften des TuS Finkenwerder. Nun reagiert die Stadt auf die Not in dem sportbegeisterten Stadtteil – mit einer überraschenden Ankündigung.
„Moin Herr Tschentscher, Moin Herr Rabe, Moin Herr Grote“, so beginnt ein Offener Brief, mit dem ein Vater aus Finkenwerder sich an die Politiker wendet – ein Brandbrief im wörtlichen Sinne: Es geht um das Feuer, das im Februar 2023 die Schulsporthalle der Stadtteilschule zerstört hat, mit fatalen Folgen für den Sportunterricht und die vielen Mannschaften des TuS Finkenwerder. Nun reagiert die Stadt auf die Not in dem sportbegeisterten Stadtteil – mit einer Ankündigung, die alle überrascht.
Eltern, Schüler und Vereinssportler können es noch gar nicht glauben: Als bisher einzige Hamburger Schule bekommt die Stadtteilschule Finkenwerder eine temporäre Traglufthalle, bis in zwei Jahren eine neue Sporthalle gebaut wird. „Das Projekt hat aktuell höchste Priorität“, erklärt Claudia Pittelkow aus der Pressestelle der Schulbehörde am Freitag gegenüber der MOPO.
Zwar fiele auch bei anderen Schulen mal der Sportunterricht aus, wenn eine alte Halle saniert werde, aber Finkenwerder stünde nach dem Brand zwei Jahre ohne Sporthalle da: „Darum haben wir uns hier trotz der hohen einmaligen und laufenden Kosten erstmalig in der Stadt Hamburg dazu entschieden, eine temporäre Halle zu errichten.“ Im ersten Quartal 2024 soll die Übergangshalle auf dem Schulgelände aufgebaut werden.

Christina Oestmann (44), Elternvertreterin an der Stadtteilschule Finkenwerder, ist sprachlos, als sie von der Entscheidung erfährt: „Wenn das wirklich stimmt, dann sind wir mehr als glücklich. Das nimmt uns eine große Last von den Schultern.“
Auch Ralf Pietsch (44), Leiter der Abteilung Handball im TuS Finkenwerder zeigt sich begeistert von der Aussicht auf eine Übergangshalle: „Das ist ja mal eine Neuigkeit, ein Wahnsinn!“ Und Katrin Albrecht vom Vereinsvorstand ist sicher: „Diese Nachricht lässt Finkenwerder Kopf stehen.“

Sporthalle als heimliches Herz des Stadtteils
Tatsächlich hatte das Feuer in der Nacht zum 19. Februar 2023 eine gigantische Lücke hinterlassen, nicht nur auf dem Schulhof. Finkenwerder hatte sein heimliches Herz verloren. Der Stadtteil ist schon lange das, was Hamburg sich mit dem Slogan „Active City“ auf die Marketingfahnen geschrieben hat: Von 11.000 Einwohnern sind rund 2700 Mitglied im TuS Finkenwerder. Und die große Zweifeld-Sporthalle der Stadtteilschule war 23 Jahre lang das Zentrum des sportbegeisterten Stadtteils.

Hier hatten rund 1000 Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule und des benachbarten Gymnasiums Sportunterricht, hier trainierten die vielen Mannschaften des TuS Finkenwerder, von Badminton bis Kinderfußball. Zu den Landesligaspielen der Handball-Herren saß halb Finkenwerder zum Anfeuern auf der Tribüne.
Es drohte Sportunterricht in Klassenräumen
Seit dem Brand wurde beim Sportunterricht improvisiert und die Sorgen bei den Eltern wuchsen: Nach den Herbstferien wurde sogar Sportunterricht in den Klassenräumen befürchtet, wenn das Wetter zu schlecht für den Sportplatz ist.
Die Handballmannschaften des TuS absolvierten ihre Heimspiele in Neugraben, wo es kaum Platz für Zuschauer gibt – was die Herzen vieler langjähriger Spieler und Spielerinnen bluten ließ. Die Finkenwerder Insel-Sportler können nicht per U-Bahn einfach in eine Halle in einem Nachbarstadtteil ausweichen.
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„Aber jetzt“, sagt TuS-Vorständin Katrin Albrecht, „wird ja hoffentlich doch noch alles gut.“ Mindestens zwei Jahre wird die Traglufthalle als Provisorium gebraucht: Ende 2025 soll im Rahmen einer großen Erweiterung der Stadtteilschule auch eine neue Sporthalle für Finkenwerder fertig werden.