Feuerlöschboot „Made in Hamburg“ unterm Hammer: Es gibt nur einen Haken
40 Jahre lang hat es dabei geholfen, Menschen aus dem Wasser zu retten und Brände auf Schiffen zu löschen. Beim Hamburger Hafengeburtstag wurde es von unzähligen Besuchern bewundert. Jetzt steht das knallrote Feuerwehrlöschboot „Oberspritzenmeister Repsold“ zum Verkauf. Doch wer es haben will, muss nicht nur mit Zusatzkosten rechnen
40 Jahre lang hat es dabei geholfen, Menschen aus dem Wasser zu retten und Brände auf Schiffen zu löschen. Beim Hamburger Hafengeburtstag wurde es von unzähligen Besuchern bewundert. Jetzt steht das knallrote Feuerwehrlöschboot „Oberspritzenmeister Repsold“ zum Verkauf. Doch wer es haben will, muss nicht nur mit Zusatzkosten rechnen.
Seit den 1980ern waren die beiden Löschboote „Oberspritzenmeister Repsold“ und „Branddirektor Krüger“ – beide „made in Hamburg“ – für die Feuerwehr im Einsatz. Jetzt haben die beiden Oldies ausgedient. Bei einer Online-Auktion der Hamburg Port Authority (HPA) über die Verwertungsgesellschaft Vebeg konnten Interessenten bis zum 26. April auf die beiden ausrangierten Feuerlöschboote bieten.
Diese Löschboote haben ausgedient
Die „Branddirektor Krüger“, die 1982 in der Ernst Menzer KG in Bergedorf gebaut wurde, kam dabei unter den Hammer und konnte an den Meistbietenden – einen privaten Käufer – versteigert werden. „Oberspritzenmeister Repsold“ steht hingegen weiterhin zum Verkauf. „Wir haben einen Mindestpreis angegeben, der bei diesem Schiff nicht erreicht wurde,“ sagt Filip Werner von der Flotte Hamburg, dem Flottenmanagement der städtischen Schiffe und Tochterunternehmen der Hamburg Port Authority (HPA). Die Auktion für das 1985 in der Heinrich-Grube-Werft in Oortkaten gebaute Löschboot wurde bis zum 31. Mai verlängert.

„Beide Boote sind voll funktionsfähig“, sagt Filip Werner. Allerdings erfüllen sie aufgrund ihres Alters nicht mehr die nötigen Anforderungen. „Die Pumpen sind nicht mehr stark genug, um einen Brand auf einem großen Schiff zu löschen“, sagt Werner. Auch die Manövrierfähigkeit sei nicht mehr so gut und die Technik veraltet. Einige Ersatzteile bekommt man entweder gar nicht mehr, oder nur noch mit einer langen Lieferzeit. „Dadurch, dass die Boote auch für die Menschenrettung verwendet werden, ist es eben besonders wichtig, dass alles funktioniert“, so Werner. Aus diesem Grund wurden beide Schiffe gegen neuere Modelle, die Mehrzweckschiffe „Dresden“ und „Prag“, ausgetauscht.
Wer kauft sich ein Löschboot?
Die Löschboote sind eine echte Besonderheit. „Es kommt nicht oft vor, dass solche Bootstypen zum Verkauf stehen“, sagt Filip Werner. Wer so ein Löschboot kauft, könne man nicht so einfach sagen, es gebe sowohl private als auch gewerbliche Interessenten. Das letzte Löschboot, das die HPA angeboten hatte, die „Oberbaurat Schmidt“, habe eine Rederei gekauft. „Die haben das so erhalten, wie es ist und nutzen es für Ausflugsfahrten mit den Kunden, auf der Elbe und auf den Kanälen in Hamburg“, so Werner.
Jeder, der kann und möchte, hat die Möglichkeit, ein Angebot für die „Oberspritzenmeister Repsold“ abzugeben. „Es sind hauptsächlich Gewerbetreibende, die an der Auktion teilnehmen“, sagt Werner. Dennoch seien auch private Bieter dabei, die das Schiff umbauen, mit Kojen versehen und ein „Bereisungsschiff“ daraus machen wollen.
Die Schiffe dürfen ihren Namen nicht behalten
Ein Teil der Feuerwehrausrüstung wurde bereits zurückgebaut. Alles, was zum Schiff gehört, bleibe aber an Bord und werde mitverkauft. Auch die Feuerlöschöschpumpe. Diese sei besonders für Interessenten spannend, die gewerblich jemanden mit Wasser versorgen wollen, so Werner. Bei der „Oberspritzenmeister Repsold“ steht außerdem auch ein vollwertiger Sanitätsraum zur Verfügung, ähnlich wie in einem Krankenwagen.

Worauf muss man beim Kauf achten? Das komme ganz darauf an, was man mit dem Schiff vorhat, sagt Werner. Auch sei das davon abhängig, ob das Schiff in Hamburg bleibt oder ins Ausland geht. „Da sind die Zulassungsbedingungen natürlich nochmal anders“. In jedem Fall kommen auf die Käufer Erhaltungskosten und auch solche für die Zulassung zu. Auch müssen die potenziellen Kunden etwas Kreativität mitbringen – ihre Namen dürfen die Schiffe nämlich nicht behalten.
„Oberspritzenmeister Repsold“ steht weiter zum Verkauf
„Es gibt keinen sichtbaren Mindestpreis“, erklärt Filip Werner. Auch kann man nicht einsehen, wie viel Geld die anderen Interessenten geboten haben. „Der, der das Schiff kaufen will, muss sich überlegen, was es ihm wert ist und dann bieten, sagt Werner. Den Mindestpreis will er vor Ende der Auktion nicht verraten. Auch den Verkaufspreis der „Branddirektor Krüger“ nennt er nicht. Dieser werde zu einem späteren Zeitpunkt über die Vebeg bekanntgegeben.
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Wer auf die 28,6 Meter lange und 5,6 Meter breite „Oberspritzenmeister Repsold“ bieten will, kann dies noch bis Mittwoch, den 31. Mai, auf der Website der Vebeg tun.