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Die Fernwärme-Versorgung der Elbphilharmonie mit Rohrleitungen, Ventilen und einem Feuerlöscher.
  • Die Fernwärme-Versorgung der Elbphilharmonie mit Rohrleitungen, Ventilen und einem Feuerlöscher.
  • Foto: dpa

Fernwärme in Hamburg: CDU kritisiert mangelnde Informationslage

Ab 2024 muss nach den Plänen der Bundesregierung jede neue Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Ausnahmen gibt es für Fernwärmekunden. Wo und wann man in Hamburg ans Netz gehen kann – dafür fehlen nach Ansicht der CDU konkrete Informationen.

Die Hamburger CDU wirft dem Senat vor, Bürgerinnen und Bürger vor dem Hintergrund der Wärmewende über den Ausbau des Fernwärmenetzes im Unklaren zu lassen. Eine Kleine Anfrage habe gezeigt, dass Hauseigentümer bei der Wahl einer neuen Wärmeversorgung keine solide Grundlage für eine sinnvolle Entscheidung hätten, sagte Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion.

Ab 2024 muss jede neue Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden

„Die Ampel in Berlin und Rot-Grün hier in Hamburg bauen mit knallharten Fristen Druck auf, lassen die Hamburgerinnen und Hamburger aber komplett im Dunklen, was den Zeitplan des Ausbaus der Wärmenetze betrifft.“

Hintergrund sind Pläne der Bundesregierung, nach denen ab 2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Dann müssen etwa Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasheizung eingebaut werden. Laut Senatsantwort kann die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien auch durch einen Anschluss ans Fernwärmenetz erfüllt werden, wenn es einen Plan gibt, wie die Energie zur Wärmeerzeugung bis 2030 zu 50 Prozent und bis 2045 zu 100 Prozent aus Erneuerbaren bezogen werden kann.

Laut Wärme Hamburg setzt sich der aktuelle Energiemix bei der Fernwärme wie folgt zusammen: 43 Prozent Steinkohle, 30 Prozent Abwärme, 25 Prozent Erdgas, 1,7 Prozent Heizöl und 0,3 Prozent Biogas. Der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix beläuft sich demnach auf 20,2 Prozent.

Senat verspricht geordneten Ausbau der Fernwärme

Wie genau die Hansestadt weg von fossilen Brennstoffen kommen und die Wärmewende-Ziele erreichen will, steht laut Senat noch nicht fest: „Ein solcher Plan befindet sich derzeit für die zentrale Fernwärme der HEnW (Hamburger Energiewerke) in Entwicklung“, schreibt der Senat.

Auch zum Ausbau des Fernwärmenetzes findet sich in der Senatsantwort noch wenig Konkretes: „Eine Ausbauplanung auf Stadtteilebene existiert noch nicht. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung wird die zuständige Behörde Grundlagen für einen geordneten Ausbau der Fernwärme schaffen“, heißt es dort.

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Für Frieling ist das alles zu wenig: Im April habe Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) erklärt, dass auch langfristig nur die Hälfte der Hamburger Haushalte mit Fernwärme versorgt werden könnte. „Der Fernwärmeausbau stockt. Und selbst Haushalte, die direkt an der im Bau befindlichen Fernwärmeleitung gelegen sind, zum Beispiel in der Parkstraße in Altona, können Stand heute an diese nicht angeschlossen werden, zukünftig aber vielleicht schon“, monierte Frieling. Auch wenn an Lösungen gearbeitet werde, helfe das den betroffenen Eigentümern aktuell nicht weiter.

Laut Senat können vor allem kleinere Gebäude entlang der im Bau befindlichen Fernwärmeleitung Elbtrasse nicht angeschlossen werden. Aber: „Die HEnW prüft derzeit Konzepte, um zukünftig eine Versorgung auch dieser Gebäude zu ermöglichen.“ (dpa)

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