Rückhaltebecken

Regenrückhaltebecken müssen zeitweise ausgebaggert werden, damit sie ihre Schutzfunktion bei Hochwasser erfüllen können (Symbolbild). Foto: picture alliance / Caro | Seeberg

Riesige Datenlücke beim Schutz vor Starkregen – CDU poltert: „Armutszeugnis“

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Sie sollen vor Überflutungen schützen und die Kanalisation entlasten: Hamburgs zahlreiche Regenrückhaltebecken haben eine wichtige Funktion – doch dafür müssen sie regelmäßig gereinigt werden. Müll und Äste können die technischen Anlagen verstopfen, zusätzlich verschlammen die Becken mit der Zeit. Allerdings fehlen der Stadt zu vielen Becken offenbar Daten. Der CDU-Politiker Sandro Kappe fordert deswegen einen Wechsel bei den Zuständigkeiten.

Der Appelhoffweiher in Steilshoop, der Allhorndiek im Volksdorf oder der Lange Torfgraben und Neugraben-Fischbek – für über 100 Regenrückhaltebecken in Hamburg ist nicht bekannt, wann sie zuletzt von Schlamm befreit wurden. Das geht aus einer Senatsantwort auf Anfrage der CDU hervor. Im Bezirk Wandsbek liegen sogar für über 70 Becken gar keine Daten vor, hier ist nicht einmal bekannt, wann die letzte Sichtinspektion stattgefunden hat.

„Keine Angabe möglich“, heißt es nur. In einer Fußnote wird aber versichert: „Durch die Bezirksämter werden regelmäßig und bei Bedarf alle vorhandenen Regenrückhaltebecken kontrolliert.“ Sichtkontrollen und Entschlammungen würden aber nicht grundsätzlich dokumentiert. Zukünftig sollen diese Angaben aber im Rahmen des Projektes „Erhaltungsmanagements Ufer und Wasserwirtschaftliche Anlagen“ erfasst werden.

Schutz vor Überschwemmungen

In Hamburg-Nord sind die meisten Becken zwar in diesem Jahr kontrolliert worden, ausgebaggert wurden manche von ihnen aber seit ihrer Erbauung nicht, wie etwa das Becken von 1993 im Suckweg in Langenhorn. In Harburg gibt es ebenfalls Becken mit unbekanntem Zustand, unter dem Punkt „Letzte Sichtinspektion“ wird hier nur „regelmäßig, mehrmals pro Jahr“ eingetragen wie beim Mühlenbach im Sinstorfer Kirchweg. In Bergedorf wurden einige Becken seit mehr als 20 Jahren nicht ausgebaggert, aber immerhin im Juli dieses Jahres bereits kontrolliert.

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„So kann es nicht weitergehen. Das ist ein Armutszeugnis für die Datengrundlage – und gefährdet die Sicherheit im Starkregenfall. Rückhaltebecken müssen regelmäßig kontrolliert, dokumentiert und bei Bedarf entschlammt werden“, sagt der Umweltexperte der CDU-Bürgerschaftsfraktion Sandro Kappe. Er fordert: „Die Zuständigkeit für Rückhaltebecken muss von den Bezirken auf Hamburg Wasser übergehen.“ Die Bezirke würden damit entlastet werden und Hamburg Wasser könne sein Know-How einsetzen. Für die Finanzierung schlägt er vor, wie bei anderen wasserwirtschaftlichen Aufgaben eine Gebühr einzuführen.

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