Fegebank im N-Klub: „Klimaschutz soll Chefinnensache werden“
Vor knapp zwei Monaten wechselte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) überraschend von der Wissenschafts- in die Umweltbehörde. Jetzt sprach sie beim 55. N-Klub – der Veranstaltung für Hamburgs Nachhaltigkeitsszene – mit Gastgeber Lars Meier in der Villa Viva über ihre Entscheidung. Außerdem ging es um ihre anspruchsvollen Ziele und warum sie in Hamburgs Olympia-Bewerbung eine Chance für mehr Nachhaltigkeit sieht.
Eingangs sprach Benjamin Adrion, Gründer der Initiative „Viva con Agua“ und des Gästehauses Villa Viva, über die Anfangsphase des Hamburger Hauses. „Es war ein schwieriger Start. Aber es ist völlig klar, dass dieses Projekt in Hamburg auf keinen Fall scheitern darf – und auch nicht scheitern wird. Wenn die erste Halbzeit holprig war, dann spielen wir die zweite umso stärker“, so Adrion. Dann machte er eine überraschende Ankündigung: Am Berliner Holzmarkt entsteht schon die nächste Villa Viva, die Anfang 2027 eröffnen soll.
Im Format „N Klub fragt nach“, wollte Lars Meier von der Zweiten Bürgermeisterin wissen, wie einsam ihre Entscheidung über den Wechsel des Senatorinnenpostens war. „Das habe ich nur mit meinem Mann besprochen“, antwortete Fegebank. „Ich habe alle überrascht, auch mich selbst.“ Ihren Job als Wissenschaftssenatorin habe sie zwar „sehr geliebt“, aber es sei einfach der richtige Moment gewesen.
„Diesen Spirit will ich auch in den Umweltschutz tragen“
Dass die neue Umweltsenatorin weiterhin auch für die Wissenschaft brennt, zeigte sich kurz darauf, als sie sich leidenschaftlich über das Röntgenmikroskop Petra IV freute, das es am selben Tag in die engere Auswahl für Fördergelder vom Bund geschafft hatte. „Das war heute einfach eine sensationelle Nachricht“, sagt Fegebank. Sie habe direkt ihrer Kontaktliste im Smartphone „hoch und runter gratuliert“, darunter Uni-Präses Hauke Heekeren.
„Diesen Spirit, den will ich in auch in den Umwelt- und Klimaschutz tragen“, sagt sie. Sie wolle viele Dinge anpacken, gerade beim Thema Energiewende. „Es gab in den letzten zwei Jahren kein Thema, dass so polarisiert und emotionalisiert hat wie die Wärmepumpe. Jetzt drehen wir den Spieß um und zeigen der Stadt, was Hamburg in Sachen Wärme- und Energiewende alles kann.“ Auch das Thema neuer Umwelttechnologien und Start-ups möchte Fegebank dafür stärker in den Fokus nehmen.
Fegebank: „Olympische Spiele sind große Chance“
„Mit dieser Energie könnte man meinen, dass du die Olympischen Spiele allein nach Hamburg holen kannst“, scherzt Lars Meier und schneidet damit das nächste Thema an. „Ich bin davon überzeugt, dass die Olympischen Spiele eine große Chance sind, um in Sachen Nachhaltigkeit einen neuen Standard zu setzen. Hamburg kann danach eine grünere Stadt werden“, sagt die Zweite Bürgermeisterin.
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Daneben würden die Spiele die Chance bieten, Kinder von Sport zu begeistern und den Team-Spirit fördern. „Die größte Superpower ist doch der Sport“, so Fegebank. Dazu erzählt sie noch eine private Anekdote: Als Kind habe ihr Vater sie 1984 morgens früh geweckt, um gemeinsam die Spiele in Los Angeles zu schauen, bis sie zur Schule musste. Von da an sei sie ein großer Olympia-Fan. Vor allem gelte es jetzt in die Hamburger Stadtteile zu gehen, die noch nicht überzeugt sind und die Zweifler und Kritiker anzusprechen.
Der Haspa-Nachhaltigkeitspreis im Wert von 2500 Euro ging diesmal an den „Dialog im Dunkeln“, das mit dem Preisgeld Reparaturen am Inventar durchführen will.
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