Faszination Feuer, Abenteuer Licht: Diese Ausstellung werden Sie nicht mehr vergessen
Hamburgs Archäologisches Museum ist zwar bekannt dafür, ausgetretene Pfade zu verlassen. Die Ausstellung aber, die an diesem Mittwoch in Harburg eröffnet wird, ist so ungewöhnlich, dass Landesarchäologe Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss bei der Pressevorbesichtigung zu den erstaunt dreinschauenden Journalisten meinte: „Wir wollen eben nie nur alten Krempel präsentieren, sondern immer eine Brücke schlagen in die Zukunft.“
Hamburgs Archäologisches Museum ist zwar bekannt dafür, ausgetretene Pfade zu verlassen. Die Ausstellung aber, die an diesem Mittwoch in Harburg eröffnet wird, ist so ungewöhnlich, dass Landesarchäologe Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss bei der Pressevorbesichtigung zu den erstaunt dreinschauenden Journalisten meinte: „Wir wollen eben nie nur alten Krempel präsentieren, sondern immer eine Brücke schlagen in die Zukunft.“
Titel der Ausstellung lautet: „Light my Fire. Mensch. Macht. Feuer“. Sie dreht sich um eine der wichtigsten Entdeckungen des Menschen. Rund ums Thema „Feuer und Licht“ erwartet die Besucher ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Es wird zwar auch „alter Krempel“ gezeigt – aber darüberhinaus gibt’s noch sehr viel mehr zu sehen und vor allem zu machen.

Virtual-Reality-Zeitreisen im Archäologischen Museum
Der Besucher erlebt einen Vulkanausbruch mit – so hautnah, dass ihm regelrecht die Hitze entgegenschlägt. Mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen, die an Stangen angebracht sind und deshalb an U-Boot-Periskope erinnern, steigt der Besucher als nächstes ein in die prähistorischen Höhlen von Lascaux, die wegen ihrer Malereien berühmt sind.
Aber auch Reisen in die Steinzeit und in die Zukunft sind im Eintrittspreis inbegriffen. Ziemlich abgefahren ist diese Station: Wer an einem alten Bakelit-Lichtschalter dreht, kann über eine Live-Cam verfolgen, wie im selben Moment in einem ungenutzten U-Bahn-Schacht im Hauptbahnhof – Entfernung Luftlinie rund zehn Kilometer – eine Lampe zu leuchten beginnt. Der moderne Transport von Feuer.

Die älteste Lampe Norddeutschlands ist 7000 Jahre alt
Das Bedürfnis nach Licht in der Finsternis ist so alt wie die Menschheit selbst. Die ersten Hinweise auf die bewusste Erzeugung von Feuer lassen sich bereits in der Steinzeit vor etwa 500.000 Jahren finden, und schon vor 1,6 Millionen Jahren besaßen die Menschen die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren. Die älteste Lampe Norddeutschlands ist übrigens 7000 Jahre alt und stammt von frühen Siedlern, die in den Boberger Dünen lebten. Sie ist in der Ausstellung genauso zu sehen wie eine 900 Jahre alte Feuerstelle, auf die die Archäologen 2007 stießen, als sie auf dem Domplatz die Hammaburg suchten.

Viele Geschichten, die sich Menschen seit Urzeiten erzählen, beginnen mit einem Funken: Im Urknall entfacht er das All, in den Schöpfungsmythen vieler Kulturen steht das Licht am Anfang allen Lebens. Die Ausstellung knüpft genau hier an und erzählt, wie die Menschheit vorangetrieben wurde von der Beherrschung des Feuers und seiner Energie. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von den Anfängen des Feuermachens und der physikalischen Beschaffenheit von Licht bis hin zur modernen Unterhaltungskultur mit Kino und Fernsehen.
Spannendes Mitmachprogramm für Kinder

Vor allem für Kinder und Jugendliche dürfte die Ausstellung interessant sein, denn es gibt etliche Mitmach-Stationen, an denen die kleinen Besucher experimentieren können. Ein paar Termine sollten sich Eltern notieren: Am 29. Oktober (14-16 Uhr) etwa erforschen Kinder, wie der Mensch zum Feuer kam und lernen außerdem verschiedene Techniken der Feuererzeugung kennen. Und am 3. Dezember (14-16 Uhr) steht die geheimnisvolle Höhlenkunst im Mittelpunkt: Kinder erforschen, wie die Menschen in der Eiszeit das Feuer nutzten und welche Kunstwerke sie mit Hilfe des Feuers in den dunklen Höhlen schufen.
- Olaf Wunder Sie ist 7000 Jahre alt: Ziemlich unscheinbar sieht die älteste Lampe Norddeutschlands aus. Archäologen fanden sie in den Borberger Dünen.
Sie ist 7000 Jahre alt: Ziemlich unscheinbar sieht die älteste Lampe Norddeutschlands aus. Archäologen fanden sie in den Borberger Dünen. - Olaf Wunder Im Spätmittelalter hielt der Kachelofen als Wärmequelle Einzug in bürgerliche Wohnstuben. Auf den glasierten Ofenkacheln wurden Heilige und Fürsten sowie religiöse Szenen dargestellt.
Im Spätmittelalter hielt der Kachelofen als Wärmequelle Einzug in bürgerliche Wohnstuben. Auf den glasierten Ofenkacheln wurden Heilige und Fürsten sowie religiöse Szenen dargestellt. - Olaf Wunder In der Ausstellung zu sehen: Historische Lampen und Leuchten.
In der Ausstellung zu sehen: Historische Lampen und Leuchten. - Olaf Wunder Einen Vukanausbruch können die Besucher fast live erleben - Heizstrahler sorgen dafür, dass es richtig heiß wird. Im Bild: Landesarchäologe Prof. Rainer-Maria Weiss.
Einen Vukanausbruch können die Besucher fast live erleben – Heizstrahler sorgen dafür, dass es richtig heiß wird. Im Bild: Landesarchäologe Prof. Rainer-Maria Weiss. - Archäologisches Museum Hamburg Moderner Transport von Licht und Feuer: In der Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher per Knopfdruck ein Licht in einem stillgelegten Hamburger U-Bahn-Tunnel anschalten.
Moderner Transport von Licht und Feuer: In der Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher per Knopfdruck ein Licht in einem stillgelegten Hamburger U-Bahn-Tunnel anschalten. - Mauricio Bustamante Mitmachprogramm in der Ausstellung „Light my Fire. Mensch. Macht. Feuer“. Kinder erforschen die Welt des Feuers und des Lichts.
Mitmachprogramm in der Ausstellung „Light my Fire. Mensch. Macht. Feuer“. Kinder erforschen die Welt des Feuers und des Lichts. - Archäologisches Museum Hamburg Von der steinzeitlichen Tranlampe bis zur modernen LED-Leuchte wird die Entwicklung nachgezeichnet, einen Ausblick in die Zukunft eingeschlossen.
Von der steinzeitlichen Tranlampe bis zur modernen LED-Leuchte wird die Entwicklung nachgezeichnet, einen Ausblick in die Zukunft eingeschlossen. - N. Aujoulat Höhlenkunst in der Ausstellung: U.a. ist die berühmte Höhle von Lascaux als virtuelle 360-Grad-Inszenierung in der Ausstellung zu sehen.
Höhlenkunst in der Ausstellung: U.a. ist die berühmte Höhle von Lascaux als virtuelle 360-Grad-Inszenierung in der Ausstellung zu sehen.
Die Ausstellung ist bis zum 28. April 2024 im Archäologischen Museum, Museumsplatz 2 in Harburg zu sehen (dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr). Unser Rat: Lassen Sie sich das Spektakel nicht entgehen. Sie werden den Besuch nicht so schnell vergessen. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen nichts.