Fast wie Terror-Abwehr: Hier entsteht Hamburgs sicherster Radweg
Ein donnernder Siebentonner am nächsten, dazu schnelle Sprinter-Lkw und natürlich der ganz normale Pkw-Irrsinn – im Hafengebiet ist Fahrradfahren nichts für ängstliche Gemüter. Jetzt entsteht ein ganz besonders sicherer Radweg, wie es ihn noch nirgends sonst in der Stadt gibt. Die Poller sehen fast aus, wie die Terrorabwehr auf dem Weihnachtsmarkt.
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Ein donnernder Siebentonner am nächsten, dazu schnelle Sprinter-Lkw und natürlich der ganz normale Pkw-Irrsinn – im Hafengebiet ist Fahrradfahren nichts für ängstliche Gemüter. Jetzt entsteht im Harburger Binnenhafen ein ganz besonders sicherer Radweg, wie es ihn noch nirgends sonst in der Stadt gibt. Die Poller sehen fast aus, wie die Terrorabwehr auf dem Weihnachtsmarkt.
Die Veloroute 10 soll einmal den Hamburger Süden mit der City verbinden und führt von Neugraben über den Harburger Hafen und die HafenCity bis vors Rathaus.
Die Strecke ist insgesamt rund 25 Kilometer lang und die Arbeiten zum Teilabschnitt im Harburger Hafen sind bereits weit fortgeschritten. Ein vier Meter breiter Streifen im Bereich Kanalplatz und Veritaskai kann bereits befahren werden. Mit bestem Sicherheitsgefühl für den Radfahrer.
Velo 10: Sicherer Radweg im Harburger Binnenhafen
Denn dort wurde auf einem Kilometer der Radweg mit massiven Trapezsteinen von der Fahrbahn abgetrennt. Die rund 40 Zentimeter hohen und einen Meter langen Poller können von keinem noch so unachtsamen Autofahrer versehentlich überwunden werden – und sie dürften sogar bei Unfällen gut puffern. Ende Oktober ist laut Bezirksamt Harburg dieser Abschnitt des Radwegs fertig.
Dann kommen die Trapezsteine dort aber zeitnah weg und werden durch massive Pfosten ersetzt, insbesondere im Bereich von zwei einmündenden Straßen im Hafen. Im westlichen Abschnitt des Hafens bleiben die massiven Pollersteine noch für zwei weitere Jahre erhalten, denn dort ist der Radweg zunächst noch ein Provisorium.
Problem: Radfahrer müssen zwischen den Pollern abbiegen
Bezirkssprecher Dennis Imhäuser erklärt: „Auf Höhe der Harburger Schlossstraße ist für das Jahr 2024 der Bau eines Kreisverkehrs geplant.“ Damit der Radweg bis dahin effektiv von der Fahrbahn abgetrennt ist, bleiben die Trapezsteine dort liegen.
Allerdings müssen Radfahrer nun bis der Kreisverkehr fertig ist, zwei Jahre lang ständig vorsichtig zwischen den Trapezsteinen einfädeln, wenn sie dem Radweg folgen wollen. Imhäuser betont, dass aber „neue Markierungen verdeutlichen, wie dort abgebogen werden muss.“ Für Fußgänger gibt es einen Zebrastreifen.
Die Stadt testet offenbar in Harburg gern neue Radlösungen aus. Dort entstand vor eineinhalb Jahren bereits die erste sogenannte „protected bike lane“, ein Radweg, der durch eine Art schmalen 12 Zentimeter hohen und 15 Zentimeter breiten Bordstein von der Fahrbahn abgetrennt ist.
Die 550 Meter lange Strecke in der Hannoverschen Straße gehört zur Veloroute 11, die ebenfalls in die Hamburger City führt. Der luxuriöse Abschnitt hat 2,6 Millionen Euro gekostet.